FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte werden zum Handelsstart am Dienstag zunächst kaum verändert erwartet. So notiert der XDAX am Morgen wenig verändert bei 15.242 Punkten, der Euro-Stoxx-50 wird zudem nahe dem Schlusskurs vom Vortag erwartet. Das ruhige Geschäft vom Start in die Woche dürfte sich am Dienstag fortsetzen, auch wenn die Marktteilnehmer aus London wieder an Bord sind. Die Anleger sind derzeit hin- und hergerissen zwischen einerseits der deutlich beschleunigten Impfkampagne sowie der Aussicht auf weitreichende Lockerungen und der Sorge andererseits, dass die erwartete massive wirtschaftliche Erholung die Notenbanken zwingen wird, die geldpolitischen Zügel anzuziehen.

Nach Einschätzung der Commerzbank mehren sich die Hinweise, dass die Bank of England auf ihrer Sitzung am Donnerstag ein Tapering signalisieren könnte, da sich die Wirtschaft ab Sommer stark erholen dürfte. EZB-Vize De Guindos hatte derweil jüngst erklärt, dass die EZB darüber nachdenken könnte, die Notfallhilfen langsam auslaufen zu lassen, falls man es schaffe, 70 Prozent der erwachsenen Bevölkerung von Europa bis zum Sommer zu impfen.


   Steigende Zinsen mahnen zur Vorsicht 

Laut QC Partners blicken die Anleger mit zunehmender Sorge auf die Entwicklung am Rentenmarkt. "Wir sind an einem Punkt, an dem die Aktienmärkte auf Schützenhilfe von der EZB angewiesen sind", heißt es. 30-jährige Bundesanleihen hätten am Montag zeitweise so hoch rentiert wie zuletzt im Juli 2019. Das sei ein Zinsanstieg um 0,66 Prozentpunkte innerhalb von sechs Monaten. Die Renditen seien jetzt deutlich höher als vor Beginn der Pandemie. "Wir sind hier an einem Punkt angekommen, an dem steigende Zinsen die Erholung der Wirtschaft deutlich ausbremsen können", so die Analysten. Die höheren Zinsen seien für Unternehmen und Staaten gleichermaßen eine Bedrohung. In der Eurozone müsse die Mehrheit der Staaten für 10-jährige Anleihen wieder Zinsen bezahlen. Damit koste die Finanzierung der beschlossenen Konjunkturpakete deutlich mehr als ursprünglich prognostiziert.


  Infineon überzeugt mit Mittelzufluss und hebt Jahresprognose erneut leicht an 

Für die Aktie von Infineon geht es im Spezialistenhandel um gut 1 Prozent nach oben. Bei Infineon hat sich die dynamische Auftragsentwicklung im zweiten Geschäftsquartal fortgesetzt. Der Chiphersteller bekam allerdings die Lieferschwierigkeiten der Branche bei den Halbleitern zu spüren, die er selbst von Auftragsfertigern bezieht. "In den meisten Anwendungsfeldern übersteigt der Bedarf das Angebot deutlich", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss. Der Markt boome, und Infineon investiere in zusätzliche Kapazitäten. Vor diesem Hintergrund erhöhte Infineon seine Jahresprognose erneut. Angepeilt werden nun 11,0 (bisher: 10,8) Milliarden Euro Umsatz, eine Segmentergebnismarge von 18 (bisher: 17,5) Prozent und ein Free Cashflow von mehr als 1,2 (bisher: mehr als 0,8) Milliarden Euro.


   Teamviewer bekräftigt nach Jahresauftakt angepasste Prognose 

Der Softwarekonzern Teamviewer hat seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 bekräftigt. So sollen die Billings in diesem Jahr auf 585 bis 605 Millionen Euro steigen. Der Umsatz soll im laufenden Jahr unverändert 525 bis 540 Millionen Euro erreichen, nach 455,6 Millionen im vergangenen Jahr. Die bereinigte EBITDA-Marge sieht die Teamviewer AG weiterhin bei 49 bis 51 Prozent, nachdem das Unternehmen seine Margen-Prognose im März wegen deutlich gestiegener Marketingausgaben nach unten revidiert hatte. Für die Aktie geht es um 2 Prozent nach unten, nach dem jüngsten Rückgang sehen hier Analysten einen guten Einstiegspunkt.

Auf ein positives Echo stößt im Handel die Beilegung des jahrelangen Rechtsstreits zwischen Vivendi und Mediaset. Beide Seiten ziehen alle jeweiligen Klagen zurück. Die Einigung erlaube es dem Management, sich wieder auf Unternehmensfragen zu konzentrieren, heißt es im Handel. Auslöser des Konflikts war der Kauf des Pay-TV-Geschäfts von Mediaset durch Vivendi 2016. Kurze Zeit später kam es zum Streit - die Franzosen warfen den Italiener vor, die Bewertung künstlich nach oben getrieben zu haben. Um den Druck zu erhöhen, baute Vivendi eine Beteiligung bei Mediaset auf.


=== 
DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Mo, 18:21 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,2039     -0,20%     1,2064         1,2055   -1,4% 
EUR/JPY           131,63     +0,05%     131,57         131,51   +4,4% 
EUR/CHF           1,1013     +0,22%     1,0988         1,0995   +1,9% 
EUR/GBP           0,8672     -0,00%     0,8672         0,8669   -2,9% 
USD/JPY           109,33     +0,25%     109,06         109,10   +5,9% 
GBP/USD           1,3881     -0,22%     1,3912         1,3907   +1,6% 
USD/CNH           6,4772     +0,10%     6,4706         6,4742   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        55.989,26     -1,959  57.107,76      57.581,76  +92,7% 
 
ROHOEL           zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          64,42      64,49      -0,1%          -0,07  +32,5% 
Brent/ICE          67,38      67,56      -0,3%          -0,18  +31,1% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.786,19   1.792,20      -0,3%          -6,01   -5,9% 
Silber (Spot)      26,74      26,88      -0,5%          -0,13   +1,3% 
Platin (Spot)   1.234,50   1.236,03      -0,1%          -1,53  +15,3% 
Kupfer-Future       4,52       4,54      -0,5%          -0,02  +28,3% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

May 04, 2021 02:24 ET (06:24 GMT)