Begleitende Erläuterungen

zu den Informationen veröffentlicht im Bericht "Nachhaltigkeit bei Infineon" - in Ergänzung zum Geschäftsbericht 2021

www.infineon.com

Diese begleitenden Erläuterungen beziehen sich auf die Angaben und Kennzahlen im Bericht "Nachhaltigkeit bei Infineon" (nachfolgend als "Bericht" bezeichnet) der von der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, München (Deutschland), unter Anwendung des für die Nachhaltigkeitsberichterstattung einschlägigen Prüfungsstandards "International Standard on Assurance Engagements 3000 (Revised)", einer unabhängigen Prüfung mit begrenzter Sicherheit (limited assurance) unterzogen worden ist. Zusätzlich wurden ausgewählte Angaben einer Prüfung mit hinreichender Sicherheit (reasonable assurance) unterzogen. Die Vermerke finden Sie im Internet unter: www.infineon.com/Nachhaltigkeit_Reporting.

Berichterstattungsstandards

Infineon Technologies (nachfolgend als "Infineon" bezeichnet) wendet als Berichtskriterien für die Nachhaltigkeitsinformationen, die im Bericht veröffentlicht werden, die GRI-Standards unter Berücksichtigung der Kern-Option an. Diese Berichtskriterien werden durch interne Konzernrichtlinien ergänzt.

Zur Ermittlung der Infineon-CO2-Bilanz haben wir einen eigenen Ansatz entwickelt, welchen wir kontinuierlich weiter verfeinert haben. Dieses Konzept orientiert sich an der Norm der Internationalen Organisation für Normung

(ISO) 14000, die durch die Publicly Available Specification (PAS) 2050 Richtlinie der British Standards Institution (BSI) zur Bestimmung des produktspezifischen CO2-Fußabdrucks sowie an der Standardreihe des Greenhouse Gas Protocols (GHG Protocol).

Zur externen Berichterstattung orientieren wir uns an der Klassifizierung direkter und indirekter Emissionen in Scope 1, Scope 2 und Scope 3, wie im GHG Protocol erläutert. Der Scope 2-Leitfaden1 des World Resources Institutes wurde berücksichtigt.

Für den Indikator "CO2-Einsparungen, die durch unsere Produkte ermöglicht werden" wenden wir interne Kriterien an.

Berichtsgrenzen

Einbezogen in unsere Berichterstattung sind alle eigenen Produktionsstandorte, unsere Unternehmenszentrale Campeon (Deutschland), alle Forschungs- und Entwicklungsstandorte sowie Standorte mit Servicefunktionen und/oder Vertrieb.

In die Berichterstattung der Kapitel "Schutz unserer Beschäftigten" sowie "Ökologische Nachhaltigkeit und Klimaschutz" sind die Produktionsstandorte Austin (USA), Bangkok (Thailand), Cavite (Philippinen), Mesa (USA) sowie alle Produktionsstandorte und unsere Unternehmenszentrale Campeon (Deutschland) berücksichtigt, die im Rahmen unseres zertifizierten Managementsystems IMPRES2 enthalten sind sowie direkte und indirekte energiebezogene Emissionen von Fertigungsdienstleistern. Die Zahlen basieren auf intern erhobenen Daten und öffentlich verfügbaren Umrechnungsfaktoren. Der Umfang dieser Informationen wurde auf Basis der Auswirkungen, der in diesen Standorten aufgeführten Aktivitäten, gewählt und bezieht rund 90 Prozent der Infineon- Mitarbeiter*innen weltweit ein.

An einigen Standorten sind fremde Unternehmen, an denen Infineon keine Beteiligung hält und die keinen Einfluss auf die Infineon-Produktion haben, ansässig. In unseren berichteten Kennzahlen sind Daten dieser fremden Unternehmen entsprechend nicht berücksichtigt.

Mit dem Abschluss der Akquisition von Cypress im April 2020 wurde das Unternehmen aus San José (USA) ein Teil von Infineon. Grundsätzlich sind die nichtfinanziellen Daten von Cypress im Bericht konsolidiert. Bei den Inhalten im Bericht, in denen Daten von Cypress nicht enthalten sind, ist dies in den jeweiligen Abschnitten explizit ausgewiesen. In unseren berichteten Kennzahlen der Geschäftsjahre bis einschließlich 2020 sind Daten von Cypress nicht enthalten. Die relevanten Daten von Cypress sind in unseren Zielsetzungen zur CO2-Neutralität im Kalenderjahr 2019 als Basisjahr jedoch inkludiert.

1 GHG Protocol Scope 2 Guidance (2015).

2 IMPRES: Infineon Integrated Management Program for Environment, Energy, Safety and Health.

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Ermittlung der Kennzahlen

a. Arbeitssicherheit

Begriffsdefinition:

Der Begriff Beschäftigte umfasst folgenden Personenkreis: Vollzeitangestellte (mit befristeten und unbefristeten Arbeitsverträgen), Teilzeitangestellte (mit befristeten und unbefristeten Arbeitsverträgen), Werkstudierende, Lehrlinge und Praktikant*innen, externe Mitarbeiter*innen/Leiharbeitskräfte/Zeitarbeiter*innen, Diplomanten und Masterstudierende, Doktoranden sowie Mitarbeiter*innen in aktiver Altersteilzeit.

Unfälle:

Die Ermittlung der Verletzungsrate (englisch: Injury Rate, kurz IR) sowie die Ausfalltagequote (englisch: Lost Day Rate, kurz LDR) basiert auf der Definition der GRI-Angabe403-9.

Hierbei werden Arbeitsunfälle mit mindestens einem Ausfalltag berücksichtigt. Arbeitsunfälle, die zu keinem Ausfalltag führen, sind nicht enthalten. Grundlage sind die Kalendertage. Der Unfalltag selbst ist nicht mitzuzählen. Beinaheunfälle und Wegeunfälle sind nicht enthalten.

Die Arbeitsstunden basieren auf vertraglich festgelegten wöchentlichen Arbeitszeiten. Feiertage und Urlaubstage sind enthalten. Die Erfassung der Ausfalltage endet mit Ablauf des Geschäftsjahres.

Trainingsstunden:

Die Ermittlung der Trainingsstunden basiert auf den Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen unserer weltweiten Fachexpert*innen in den Bereichen Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz sowie im Brandschutz.

b. Energie

Energieverbrauch bezogen auf den Umsatz:

Als Referenz für die Berechnung dieser Kennzahl haben wir die GRI-Standards-Definitionen benutzt. Darauf basierend, haben wir alle Energieträger berücksichtigt: Strom, Fernwärme, Feuerholz, Erdgas, Flüssiggas, Benzin, Diesel und Heizöl. Die für die Kalkulation verwendeten Umsatzzahlen stammen aus den jeweiligen Finanzberichten.

Gesamtenergieverbrauch:

Als Referenz für die Berechnung dieser Kennzahl haben wir die GRI-Standards-Definitionen benutzt. Darauf basierend, haben wir all unsere Energieträger berücksichtigt:

  • Infineon bezieht seine Energie in Form von Strom, Fernwärme, Feuerholz, Erdgas, Flüssiggas, Benzin, Diesel und Heizöl.
  • Die einzelnen Verbräuche der Energieträger werden in unserem Berichterstattungstool quartalsweise eingegeben und automatisch in die Energiereferenzeinheit umgerechnet. Die in unserem Berichterstattungstool hinterlegten Umrechnungsfaktoren zur Berechnung der jeweiligen Energieinhalte stammen aus folgenden Quellen:
    • Carbon Trust des Vereinigten Königreichs (UK Carbon Trust)
    • Kanadische Energiebehörde (National Energy Board, Government of Canada)
    • Claverton Energieforschungsgruppe (Claverton Energy Research Group)
    • Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR)
    • Britisches Ministerium für Umwelt, Ernährung und Angelegenheiten des ländlichen Raums (DEFRA1)

Spezifischer Elektrizitätsverbrauch:

Aufgrund des Normierungsfaktors "Quadratzentimeter prozessierte Waferfläche" sind beim Vergleich des Elektrizitätsverbrauchs mit dem Durchschnittswert des Welt-Halbleiterverbands (englisch: World Semiconductor Council, kurz WSC) die Daten unserer Frontend-Standorte in Austin (USA), Dresden (Deutschland), Kulim (Malaysia), Regensburg (Deutschland), Temecula (USA) und Villach (Österreich) berücksichtigt.

1 DEFRA: Department for Environment Food & Rural Affairs.

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Energieverbrauch außerhalb der Organisation:

Informationen sind in CO2-Äquivalenten berichtet. Diese wurden unter Berücksichtigung der GRI-Angabe302-2 abgebildet.

    • Bei den Input-Strömen handelt es sich um Emissionen, welche von externen Fertigungsdienstleistungen und im Rahmen der Bereitstellung von Materialien (beispielsweise Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe) angefallen sind.
    • Bei den Output-Strömen handelt es sich um die Emissionen, die direkt (im Rahmen der Produktion) sowie durch den internen und externen Transport und bei Reisetätigkeiten entstanden sind.
  1. Perfluorinated Compounds

Perfluorinated Compounds (PFC) sind für die Produktion von Halbleitern an den Frontend-Standorten unerlässlich. Für Ätzprozesse zur Strukturierung von Wafern sowie für die Reinigung von Fertigungsanlagen werden in der Halbleiterindustrie klimawirksame Gase eingesetzt. Dazu gehören die sogenannten PFC, dies sind per- und polyfluorierte Kohlenstoffverbindungen, Schwefelhexafluorid (SF6) sowie Stickstofftrifluorid (NF3). Diese klimawirksamen Gase sind nicht durch andere Stoffgruppen ersetzbar und machen etwa 82 Prozent der Scope 1-Emissionen aus.

Die berichteten Kennzahlen zu PFC beziehen sich auf verbrauchte Mengen des jeweiligen Geschäftsjahres von Infineon.

Die Umrechnung in CO2-Äquivalente erfolgt auf Basis eines weltweit vorgegebenen Algorithmus, der innerhalb der Halbleiterindustrie angewendet werden muss. Dessen Berechnungsmethodik basiert auf den wissenschaftlichen Bewertungen des IPCC1 sowie den Kalkulationen zum GWP2. Die Verteilung erfolgt jährlich durch die zuständigen Verbände. Die Berechnung der normierten Emissionsrate erfolgt als Normierung der PFC-Emissionen in CO2- Äquivalenten auf die prozessierte Waferfläche.

d. Andere Emissionen

In den anderen Emissionen enthalten sind folgende Emissionen:

  • Schwefeloxide (SOx): SO2 und SO3 angegeben als SO2-Äquivalente
  • Stickoxide (NOx): NO und NO2 angegeben als NO2-Äquivalente
  • Flüchtige organische Verbindungen (VOC): Organische Verbindung mit einem Anfangssiedepunkt von höchstens 250°C bei einem Standarddruck von 101,3 kPa (Richtlinie 2004/42/EG)
  • Feinpartikel (PM): Partikel mit einem Durchmesser von 10 oder weniger Mikrometer (PM10)
  • Kohlenmonoxid (CO): Dieses Gas entsteht unter anderem bei der unvollständigen Verbrennung von kohlenstoffhaltigen Stoffen bei unzureichender Sauerstoffzufuhr

1 IPCC: Zwischenstaatlicher Ausschuss über Klimaveränderung (englisch: Intergovernmental Panel on Climate Change).

2 GWP: Treibhauspotenzial (englisch: Global Warming Potential) - das GWP bezieht sich auf 100 Jahre.

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e. CO2-Neutralität und Klimastrategie

Infineon hat sich zum Ziel gesetzt, bis zum Ende des Geschäftsjahres 2030 bezogen auf die Scope 1- und

Scope 2-EmissionenCO2-neutral zu sein. Damit wollen wir aktiv zur weltweiten CO2-Reduktion und zur Umsetzung der Ziele des Pariser Klimaabkommens beitragen. Bereits bis zum Ende des Geschäftsjahres 2025 strebt Infineon an, seine eigenen Emissionen um 70 Prozent gegenüber dem Kalenderjahr 20191 zu reduzieren.

Um die Ziele zu erreichen, setzt Infineon vor allem auf die Vermeidung direkter Emissionen und die Steigerung der Energieeffizienz. Dabei spielen der weitere Ausbau des Energieeffizienzprogramms sowie die Anstrengungen zur intelligenten Abluftreinigung eine entscheidende Rolle. Sie tragen wesentlich dazu bei, Treibhausgasemissionen zu reduzieren. Zur weiteren Emissionsminderung plant das Unternehmen den Erwerb von Grünstrom fortzusetzen. Darüber hinaus planen wir, zu einem kleineren Teil Emissionen, die nicht vermieden werden können, zukünftig auch durch CO2-Zertifikatezu kompensieren, die Entwicklungshilfe und CO2-Vermeidungkombinieren.

  1. Infineon-CO2-Bilanz

Bei der Berechnung der CO2-Nettobilanz wurden die CO2-Belastung und die CO2-Einsparungen berücksichtigt. Die Angaben der Treibhausgasemissionen erfolgen in metrischen Tonnen.

CO2-Belastung:

Die Kennzahl berücksichtigt direkte Emissionen, wie PFC, Emissionen bei der Herstellung von Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffen, Produktion, Chemikalien, Wasser/Abwasser, Energieverbrauch und Abfall. Der Transport unserer Produkte zu anderen Standorten und zum entsprechenden Distributionslager, Reisetätigkeiten und eigene Fahrzeuge sowie direkte und indirekte energiebezogene Emissionen von Fertigungsdienstleistern sind enthalten. Die direkten und indirekten Emissionen beziehen sich auf das Geschäftsjahr 2021.

In den CO2-Emissionen sind die möglichen Emissionen, die während der Nutzungsphase sowie bei der Entsorgung eines Produktes entstehen könnten, nicht enthalten. Diese CO2-Emissionen können aufgrund der unterschiedlichen Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete der Infineon-Produkte nicht automatisiert berechnet werden.

Infineon hat die Scope 2-Emissionen unter Berücksichtigung der anbieterspezifischen Emissionsfaktoren der verwendeten Energieträger berechnet. Dieser Ansatz wurde für die externe Berichterstattung gewählt, um die bislang realisierten Implementierungen einer möglichst regenerativen Energieversorgung abzubilden.

Als Datenquellen für die CO2-Umrechnungsfaktoren werden nachfolgende offizielle Quellen verwendet:

  • DEFRA Carbon Factors (Energie, Transport, Abfall, Wasser)
  • International Energy Agency - Carbon conversion factors (Strom)
  • ProBas2 Stoffdatenbank (Roh- Hilfs- und Betriebsstoffe)
  • IPCC (PFC)

1 Die relevanten Daten von Cypress sind in unseren Zielsetzungen zur CO2-Neutralität im Kalenderjahr 2019 als Basisjahr inkludiert.

2 ProBas: Prozessorientierte Basisdaten für Umweltmanagement-Instrumente.

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Infineon Technologies AG published this content on 29 November 2021 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 29 November 2021 12:20:08 UTC.