Infineon (WKN: 623100 / ISIN: DE0006231004) ist im Kampf gegen das Coronavirus vertreten. Millionen von Infineon-Chips kommen in Beatmungsgeräten zum Einsatz. Diese sind im Zuge der Verbreitung der Lungenkrankheit COVID-19 besonders wichtig. Allerdings sorgen die wichtigen Infineon-Kunden aus der Automobilbranche für Probleme.

Ausblick trübt sich deutlich ein

Für die gesamte Halbleiterbranche ist eine schwierige Zeit angebrochen. Schließlich hängt deren Erfolg sehr stark von der Konjunktur ab. Corona hat dieser weltweit einen schweren Schlag versetzt, indem sie das wirtschaftliche Leben in vielen Bereichen aufgrund der Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung von Ansteckungen fast zum Erliegen gebracht hat.

Infineon sieht sich jedoch als als krisenerprobt an. Beispielsweise konnte der Betrieb in den vergangenen Wochen weitgehend aufrechterhalten werden. Zudem wurden frühzeitig Maßnahmen zur Kostensenkung eingeleitet. Trotzdem ließ sich eine deutliche Eintrübung des Ausblicks für das zweite Geschäftshalbjahr nicht verhindern.

Infineon-Chart: Börse Stuttgart

Wichtiger Meilenstein

Laut Vorstandschef Dr. Reinhard Ploss rechnet man bei Infineon insbesondere im Bereich Automotive mit starken Umsatzrückgängen. Kein Wunder. Schließlich hatte die Autobranche schon vor Ausbruch der Coronavirus-Pandemie mit Schwierigkeiten wie dem Diesel-Skandal zu kämpfen.

Mittel- bis langfristig sieht man sich jedoch gut aufgestellt. Laut Ploss würde Infineon mit der erfolg­reichen Übernahme von Cypress einen großen Schritt vorwärts bei der Umsetzung der Strategie, die reale mit der digitalen Welt zu verbinden, machen. Ganz nebenbei wird das TecDAX– und DAX-Unternehmen dadurch zu einem der größten Halbleiterunternehmen der Welt.

Infineon-Daten: marketscreener.com

Es hätte schlimmer kommen können

Im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2019/20 (Ende März) musste Infineon einen Rückgang des Nettogewinns im Vorjahresvergleich um 23 Prozent auf 178 Mio. Euro einfahren. Gegenüber dem Vorquartal lag der Rückgag bei 15 Prozent. Die Umsätze stagnierten im Vorjahresvergleich, kletterten gegenüber dem Dezember-Quartal jedoch um 4 Prozent auf 1,99 Mrd. Euro.

Die Ergebnisse wurden am Markt zunächst positiv aufgenommen, so dass Anleger über die eingetrübten Aussichten hinwegsehen konnten. Inklusive Cypress rechnet Infineon für das laufende Geschäftsjahr mit Umsatzerlösen in Höhe von rund 8,4 Mrd. Euro, plus oder minus 5 Prozent. Bei der Segmentergebnis-Marge wird mit einem Rückgang von 16,4 Prozent im Vorjahr auf nun etwa 12 Prozent gerechnet.

FAZIT

Die Infineon-Aktie hat sich nach dem ersten Corona-Schock erholen können. Kurzfristig dürfte das Kurspotenzial jedoch begrenzt sein, da Corona die Weltwirtschaft in eine tiefe Krise gestürzt hat und insbesondere die Autobranche als wichtigster Abnehmer von Infineon-Produkten schwächelt. Mittel- bis langfristig dürfte Infineon jedoch von Trends wie der Digitalisierung profitieren.

Anleger, die von einem Anstieg der Infineon-Aktie überzeugt sind, können mit einem Long Mini Future auf den DAX- und TecDAX-Wert (WKN: VP1LC2 / ISIN: DE000VP1LC27) setzen. Pessimisten haben mit dem Short Mini Future (WKN: VE7P6D / ISIN: DE000VE7P6D9) die Chance, von fallenden Kursen zu profitieren.

Bildquelle: Pressefoto Infineon Technologies AG