Zürich (awp) - Die Aktien von Inficon kommen am Mittwoch nach enttäuschenden Quartalszahlen unter Druck. Das Messtechnikunternehmen hatte besonders auf der Ergebnisseite die Erwartungen deutlich verfehlt. Mit dem quasi bestätigten Ausblick - die Margenguidance wurde von "rund 16" auf "15-16 Prozent" leicht angepasst - gibt sich das Management allerdings vorsichtig optimistisch.

Gegen 9.20 Uhr fallen die Titel um 6,0 Prozent auf 693 Franken. Der Gesamtmarkt gemessen am SPI zeigt sich derweil leicht schwächer mit -0,2 Prozent.

"Der Rückenwind des Halbleitermarkts schwindet, der Margendruck steigt" - so titelt Jefferies in einer ersten Kurseinschätzung. Belastet durch zahlreiche Sonderkosten auch in Verbindung mit Covid-19 habe Inficon eines der schwächsten Resultate der vergangenen Jahre abgeliefert, schreibt der zuständige Analyst Martin Comtesse.

Vontobel senkt in einer ersten Reaktion das Kursziel für die Titel auf 742 von 759 Franken, bleibt aber bei "Hold".

Die UBS spricht derweil zwar noch von einer soliden Umsatzentwicklung, zeigt sich von den Margen aber ebenfalls enttäuscht. Wichtig sei nun etwas mehr Licht in die für das vierte Quartal erwartete Margenerholung zu bringen, heisst es von Joern Iffert. Auch die ZKB ist gespannt auf die Aussagen des Managements - denn die wenig veränderte Guidance lasse den Schluss zu, dass es sich bei dem deutlichen Margenrückgang um ein temporäres Phänomen handle.

Der Kollege Rolf Renders von Baader Helvea ist insbesondere von der EBIT-Entwicklung enttäuscht. Hier habe das Unternehmen den Konsens um 35 Prozent verfehlt. Inficon sei zwar ein hoch-qualitatives Unternehmen, die Bewertung zeige dies allerdings auch. Die "book-to-bill-ratio" liege zwar über 1, es sei aber bekannt dass die Visibilität bei Inficon mit durchschnittlich rund acht Wochen eher gering ist und Kunden ihre Aufträge jederzeit verschieben könnten.

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