Zürich (awp) - Die Implenia-Aktien sind am Donnerstag in einem schwächeren Umfeld gesucht. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass das Geschäft des grössten Schweizer Baukonzerns besser läuft als erwartet.

Die Aktien von Implenia gewinnen um 09.20 Uhr 4,4 Prozent auf 20,50 Franken. Derweil sinkt der Gesamtmarkt gemessen am SPI um 1,35 Prozent. Damit hat die Aktie das Minus seit Jahresanfang praktisch aufgeholt. Der SPI hat dagegen in der gleichen Zeit gut 15 Prozent eingebüsst.

Der Baukonzern sieht sich laut einer Mitteilung auf Kurs, seine Ziele früher zu erreichen. Er begründet dies nicht nur mit dem anhaltend erfreulichen Auftragseingang, sondern zunehmend auch mit der Profitabilität. Die Gruppe werde voraussichtlich bereits im ersten Halbjahr 2022 eine operative Leistung auf Stufe EBIT von mindestens 80 Millionen Franken erreichen nach 40 Millionen Franken im Vorjahreszeitraum. Bisher erwartete Implenia für das ganze 2022 eine operative Leistung auf Stufe EBIT von über 100 Millionen. Zudem werde Implenia auch die geplante Stärkung der Eigenkapitalbasis um 80 Millionen Franken für das Gesamtjahr übertreffen.

Analysten begrüssen zwar die angekündigten Verbesserungen. Sie melden aber trotzdem leise Zweifel an, ob diese Verbesserungen angesichts der schwierigen Umfelds auch nachhaltig sind.

In der Vergangenheit habe Implenia eher mit negativen Überraschungen aufgewartet. Doch 2022 scheine eine erfreuliche Entwicklung zu gelingen, kommentiert Martin Hüsler von der Zürcher Kantonalbank. Ob der operative Trend in einem anspruchsvoller werdenden Umfeld nachhaltig sei, müsse sich weisen. Ein wesentlicher Beitrag der Verbesserungen dürfte dabei aus dem Entwicklungsportfolio stammen. Die Aufwertung der Betriebsliegenschaften werde zudem dazu beitragen, dass die tiefe Eigenkapitalquote 2021 von 11,6 Prozent klar verbessert werden sollte.

Die Verbesserung der zugrunde liegenden EBIT-Marge von Implenia scheine trotz zunehmend herausfordernden Umfelds an Zugkraft zu gewinnen, sagt Bernd Pomrehn von der Bank Vontobel. Bei einem Kursziel von 26 Franken habe die Aktie noch Erholungspotenzial. Allerdings dürften sich steigende Zinsen vor allem auf den Wohnungsbau negativ auswirken.

Sowohl Hüsler als auch Pomrehn geben keine Kaufempfehlung ab. Bei der ZKB steht die Aktie mit "Markgewichten" und bei Vontobel mit "Hold" auf der Liste.

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