Dietlikon (awp) - Implenia hat im Geschäftsjahr 2016 bei einem knapp gehaltenen Umsatz den Gewinn deutlich gesteigert. Die Ergebnisverbesserung sei rein organisch erzielt worden. Wesentlich dazu beigetragen habe der erfolgreiche Turnaround im klassischen Total- und Generalunternehmergeschäft. Nun hat Implenia neue Mittelfristziele ausgegeben.

Wie Implenia am Donnerstag mitteilte, nahm der Umsatz im Berichtsjahr um 0,6% auf 3,27 Mrd CHF ab. Das EBITDA kletterte um 3,0% auf 166,2 Mio CHF und der EBIT der Geschäftsbereiche gar um 20% auf 103,7 Mio.

Das operative Ergebnis der Gruppe nahm um fast 23% auf 97,9 Mio CHF zu und unter dem Strich resultierte beim grössten Baukonzern der Schweiz ein Überschuss von 64,5 Mio CHF. Das sind 24% mehr als im gleichen Vorjahreszeitraum. Trotzdem wurden die Erwartungen der Analysten nicht ganz erreicht.

Als Dividende sollen 2,00 CHF ausgeschüttet werden, nach 1,90 CHF im Vorjahr.

TURNAROUND IM GENERALUNTERNEHMERGESCHÄFT

2015 hatte Implenia noch einen Gewinneinbruch hinnehmen müssen. Grund dafür waren vor allem Sonderkosten für die Übernahme von Bilfinger Construction. Aber auch ein schlechterer Geschäftsgang im Bereichen International hatten auf das Ergebnis gedrückt.

Nun gelang 2016 die Wende im klassischen Total- und Generalunternehmergeschäft, das den Betriebsgewinn um 45% auf 56,3 Mio CHF steigern konnte. Die Massnahmen zur Verbesserung der operativen Leistung hätten Wirkung gezeigt und den erfolgreichen Turnaround möglich gemacht, hiess es. Mit einem Umsatz von 2,39 Mrd CHF (-0,1%) bleibt das Schweizer Geschäft das mit Abstand grösste Segment Implenias.

Die Immobilien-Projektentwicklung (Segment Development) lieferte einen EBIT von 37,0 Mio CHF ab (+1,9%), was einen Rekordwert darstelle. Grund dafür sei neben den generell guten Marktbedingungen vor allem das starke Portfolio an eigenen Projekten gewesen.

Im internationalen Geschäft musste hingegen ein Rückgang des operativen Gewinns um rund 40% auf 7,2 Mio CHF hingenommen werden. Nicht zufrieden zeigt man sich mit dem "enttäuschenden" Geschäftsgang in Norwegen. Die lokale Organisation habe die angestrebte Effizienz noch nicht erreicht und mehrere Projekte hätten eine ungenügende Performance gezeigt, so Implenia.

PERSONELLE ÄNDERUNGEN

Calvin Grieder, Vizepräsident des Verwaltungsrates, wird zur nächsten Generalversammlung hin aus dem Gremium ausscheiden, heisst es weiter. Zu einem möglichen Nachfolger auf dieser Position äussert sich Implenia nicht.

Ferner wurde Jens Vollmar auf Anfang Februar 2017 die volle Verantwortung für die Leitung der Geschäftseinheit Buildings übergeben. Vollmar hatte vor einem Jahr die operative Leitung der Geschäftseinheit übernommen - allerdings noch unter CEO Anton Affentranger.

NEUE MITTELFRISTZIELE

Für die Zukunft zeigt sich das Unternehmen angesichts der vollen Auftragsbücher zuversichtlich. Mit 5,17 Mrd CHF habe der Auftragsbestand der Gruppe das Rekordniveau des Vorjahres erreicht. Für das laufende Jahr wird das EBIT-Ziel von 140 bis 150 Mio CHF bestätigt.

Nach der Übernahme von Bilfinger Hochbau, deren Erstkonsolidierung dürfte Anfang März erfolgen, gibt sich die Gruppe zudem eine neue mittelfristige Zielsetzung. Neu strebe Implenia ein Topline-Volumen von rund 5 Mrd CHF und eine EBITDA-Marge im Bereich 5,25 bis 5,75% an. Zum Vergleich: im Geschäftsjahr 2016 lag die genannte Marge bei 5,1%.

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