BRISTOL (awp international) - Beim Tabakkonzern Imperial Brands trägt der Umbau erste Früchte. Der Fokus im Tabakgeschäft auf die wichtigsten Märkte und die begonnene Straffung der Organisation brachten den Briten im abgelaufenen Geschäftsjahr 2020/21 (Ende September) im Tagesgeschäft einen Ergebnissprung, wie der Konzern am Dienstag in Bristol mitteilte. Im neuen Geschäftsjahr dürften jedoch hohe Kosten belasten. Die Aktie legte in den ersten Handelsminuten knapp zwei Prozent zu und gehörte zu den grössten Gewinnern im FTSE 100 .

Das operative Ergebnis des Konzerns stieg im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf 3,15 Milliarden britische Pfund (3,7 Mrd Euro). Hierzu trugen auch Einsparungen bei, während Kosten für die Beilegung eines Rechtsstreits in den USA das Ergebnis mit 52 Millionen Pfund belasteten. Unter dem Strich kletterte der Gewinn auch dank niedrigerer Steuern und einem positiven Finanzergebnis um fast 90 Prozent auf 2,9 Milliarden Pfund. Dabei legte der Umsatz nur leicht auf 32,8 Milliarden Pfund zu. Imperial Brands konnte den Rückgang der Verkäufe durch höhere Preis auffangen.

Imperial Brands kämpfte zuletzt mit Marktanteilsverlusten, weshalb Konzernchef Stefan Bomhard im Januar eine neue Strategie verkündet hatte. So verstärkt das Unternehmen mit Marken wie Blu, Kool und West sein Engagement im Tabakgeschäft auf die Vereinigten Staaten und Australien sowie in Europa auf Deutschland, Grossbritannien und Spanien - die wichtigsten fünf Märkte stehen für knapp drei Viertel des operativen Gewinns der Briten.

Parallel zu den Sparmassnahmen will Imperial Brands im neuen Geschäftsjahr weiter in die Kernmärkte investieren sowie in neue Pilotprojekte für E-Zigaretten. Dabei soll der Umsatz währungsbereinigt in etwa wie im Vorjahr steigen. Wegen der Investitionskosten werde der Zuwachs beim bereinigten operativen Ergebnis etwas geringer ausfallen als beim Umsatz, hiess es vom Unternehmen weiter. Im abgelaufenen Geschäftsjahr hatte das bereinigte Betriebsergebnis noch um 4,8 Prozent zugelegt./tav/zb/jha/