BRISTOL (dpa-AFX) - Der britische Tabakkonzern Imperial Brands hat im vergangenen Geschäftsjahr wegen höherer Kosten für die Bewältigung der Corona-Krise etwas weniger verdient. Geholfen hat die Pandemie dagegen beim Umsatz. So hätten die Menschen vor allen in Europa und den Vereinigten Staaten mehr geraucht als erwartet.

Der Konzernerlös habe im vergangenen Geschäftsjahr 2019/20 (Ende September) in etwa auf dem Niveau des Vorjahres gelegen, teilte der Hersteller von Marken wie Blu, Kool oder West am Donnerstag in Bristol mit. Das sei mehr als bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Mai erwartet wurde.

Der um Währungseffekte bereinigte Gewinn je Aktie sei im Geschäftsjahr 2019/2020 (30. September) voraussichtlich um sechs Prozent gefallen. Dies liege nach Angaben des Unternehmens im Rahmen der Erwartungen seitens der Experten. Die im FTSE 100 notierten Aktien legten in den ersten Handelsminuten etwas mehr als zwei Prozent zu.

Trotz des Anstiegs am Donnerstag hinkt das Papier mit einem Abschlag von rund 25 Prozent im bisherigen Jahresverlauf den Anteilen des größeren Konkurrenten BAT (-15 Prozent) hinterher. Über drei Jahre gesehen sank der Börsenwert von Imperial Brand sogar um mehr als die Hälfte auf 13 Milliarden Pfund (14 Mrd Euro).

Wegen des Kursverlusts flog die Imperial-Brands-Aktie bereits im Herbst 2018 aus dem Europa-Auswahlindex Stoxx 50 Europe. Für den seit Juli amtierenden Vorstandschef Stefan Bomhard geht es jetzt deshalb auch darum, das Vertrauen der Investoren zu gewinnen. Dazu muss er vor allem den Rückstand bei neuen Produkten wie E-Zigaretten oder Tabakerhitzern zu den größeren Rivalen verringern./zb/ngu/mis