Wien (Reuters) - Der österreichische Immobilienkonzern S Immo hat das Rennen gegen die CPI Property Group um den Rivalen Immofinanz offiziell eröffnet.

Das von ihr angekündigte Teilangebot für bis zu zehn Prozent der ausstehenden Immofinanz-Aktien sei der Übernahmekommission bereits zur Prüfung vorgelegt worden, bestätigte S-Immo-Chef Bruno Ettenauer am Dienstag der Nachrichtenagentur Reuters. Auf der Internetseite der Behörde findet sich ein entsprechender Eintrag dazu. Wie bereits in Aussicht gestellt, werden 23 Euro je Aktie geboten.

Das Teilangebot der S Immo liegt damit rascher als gedacht am Tisch. Eigentlich hatte der Konzern eine Fristverlängerung beantragt, die die Behörde bis Anfang Januar gewährt hatte. Mit ihrem Angebot will die S Immo die dem tschechischen Milliardär Radovan Vitek gehörende CPI Property Group überbieten. Die in Frankfurt gelistete Immobiliengesellschaft, die sich bereits bis zu 32 Prozent an der Immofinanz gesichert hat, hatte ein Angebot von 21,20 Euro je Aktie angekündigt. Da auch bei ihr die Frist verlängert wurde, hat sie nun Zeit bis Mitte Januar die Offerte einzureichen.

Immofinanz-Aktien notierten zuletzt an der Wiener Börse mit 22,40 Euro und damit klar über dem angekündigten Preis der CPI. Offen ist, ob die CPI nun mit dem Preis nach oben geht. Da sich die CPI Group auch einen Anteil von 14,2 Prozent an der S Immo gesichert hat, spekulieren Marktteilnehmern auch über eine Fusion aus Immofinanz, S Immo und CPI. Der S-Immo-Chef hat ein solches Szenario gegenüber Reuters nicht ausgeschlossen.

Für S Immo ändert sich jedenfalls vorerst die Strategie: Eigentlich wollte sie sich von ihrer Beteiligung an der Immofinanz trennen, nachdem die Immofinanz mit ihrem Versuch zur Übernahme der S Immo gescheitert war. Ettenauer sprach sich wiederholt für eine Auflösung der Kreuzbeteiligungen aus. Die Immofinanz hält nämlich ebenfalls 26,5 Prozent an der S Immo. Dass die S Immo ihren Anteil an der Immofinanz nun sogar auf rund 25 Prozent erhöhen will, begründete Ettenauer mit dem "nicht angemessenen Preis" der CPI. "Wir haben uns entschieden, nicht zu einem unattraktiven Preis zu verkaufen, sondern im Interesse unserer Aktionäre und auch jener der Immofinanz einen aktiven Schritt zu setzen." Ein Zusammenschluss müsse für ihn wirtschaftlich vorteilhaft sein. Darüber hinaus behält sich der Konzern vor, den Immofinanz-Anteil auf bis zu 30 Prozent zu erhöhen. Dies sei aber nicht das Ziel, sagte Ettenauer. Es hänge auch davon ab, wieviele Aktionäre das Angebot annehmen. Er sei aber zuversichtlich, dass es hoch akzeptiert werde.