Wien (Reuters) - Der Wiener Immobilienkonzern S Immo setzt nach dem Übernahmeangebot der CPI Property Group für den Wiener Rivalen Immofinanz zum Gegenschlag an.

Vorstand und Aufsichtsrat hätten beschlossen, die Beteiligung an der Immofinanz im Wege eines freiwilligen Teilangebots um rund zehn Prozent auf rund 25 Prozent aufzustocken, teile S Immo am Montag mit. Der Angebotspreis soll 23,0 Euro betragen, was laut S Immo einer Prämie von 7,7 Prozent auf den letzten Schlusskurs der Immofinanz-Aktie entspricht. Die S Immo, die derzeit 14,2 Prozent an Immofinanz hält, will damit die CPI Property Group überbieten.

Die in Frankfurt gelistete CPI hatte am Freitagabend ein Übernahmeangebot für die S Immo veröffentlicht. Das Unternehmen mit tschechischen Wurzeln hat sich bereits bis zu 32 Prozent an den Österreichern gesichert und plant, den übrigen Aktionären ein Angebot von 21,20 Euro je Aktie zu machen. S-Immo-Chef Bruno Ettenauer bezeichnete den von der CPI Property Group gebotenen Preis als zu niedrig. "Wir als Großaktionärin werden daher dieses Angebot nicht annehmen", sagte der Manager. Vor dem Hintergrund, dass CPI bereits Anteile an der Immofinanz hält, sehe die S Immo derzeit eine Anteilsaufstockung als besten Weg, den Wert der S-Immo-Aktie zu stärken, hieß es.

Die S Immo ändert damit ihre bisherige Strategie: Nachdem die Immofinanz mit ihrem Übernahmeversuch für die S Immo im Juni gescheitert war, wollte sich Ettenauer eigentlich von den Anteilen an der Immofinanz trennen. "Wir sind nach wie vor der Meinung, dass die Auflösung der Kreuzbeteiligung zwischen Immofinanz und S Immo letztlich geboten ist", sagte Ettenauer. Das Angebot der CPI stelle jedoch keine Möglichkeit dar, dieses Ziel zu akzeptablen Bedingungen zu erreichen.