Abbruch der Verhandlungen. Das bestimmte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker dieses Wochenende. Athen ist nicht bereit der Bevölkerung noch mehr Sparmaßnahmen zuzumuten. Weder bei Renten- noch Mehrwertsteuersystem zeigt sich die griechische Regierung verhandlungsbereit. Außerdem will man einen teilweisen Schuldenschnitt erreichen. Die Geldgeber wollen ihrerseits keine weitere Tranche aus den Hilfskrediten auszahlen, solange die von ihnen verlangten Reformen seitens Athens nicht verbindlich zugesagt sind. Juncker versuchte am Wochenende zu vermitteln und scheiterte. Am 30. Juni läuft das aktuelle Hilfsprogramm für Griechenland aus, ohne Einigung drohen den Hellenen Staatspleite und Grexit. Ein Grexit stellt allerdings nicht nur für den Mittelmeerstaat, sondern auch für den Rest der europäischen Gemeinschaft ein Risiko dar. Man befürchtet als Folge eines Grexits Turbulenzen für die anderen Schuldenkandidaten, wie zum Beispiel Italien, die zwar auf dem Weg der Besserung sind, deren Wirtschaftsentwicklung aber immer noch auf sehr wackeligen Beinen steht. Griechenland dürfte genau auf diese Bedenken der Geldgeber setzen und hoch pokern. Am Donnerstag treffen die Finanzminister der EU-Staaten zusammen, bereits am Mittwoch muss die Notenbank allerdings fertig gestellte Weichen haben, sollte eine weitere Hilfszahlung an Griechenland geplant sein. Die Zeit drängt.

Am Devisenmarkt zeigt sich der Euro weiterhin eher fest. 1,1215 Dollar sind aktuell für einen Euro zu bezahlen, beziehungsweise 138,35 Yen. Der Schweizer Franken hält sich bei 1,0450 Franken je Euro, die Drohung des Chefs der Schweizerischen Notenbank, Thomas Jordan, im Bedarfsfall weitere Zinssenkungen durchzuführen, steht immer noch im Raum.

An den Börsen ist die Unsicherheit durch Griechenland weiterhin deutlich zu spüren. Der Dax schloss bei nur 11.196,49 Punkten, der Dow Jones bei 17.898,84 Punkten und der Nikkei bei 20.354,76 Zählern.

Das nach wie vor reiche Angebot an Rohöl ließ die Preise leicht fallen. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Juli) kostet 63,79 Dollar, das amerikanische WTI (Juli) notiert bei 59,79 Dollar je Fass. Gold wechselt relativ unverändert bei 1.182 Dollar je Feinunze den Besitzer.

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