Ein Spitzentreffen im Schuldenstreit mit Griechenland hat keine erkennbare Annäherung gebracht. Bundeskanzlerin Merkel, Frankreichs Präsident Hollande und der griechische Regierungschef Tsipras vereinbarten nach dem rund zweistündigen Gespräch in Brüssel der Bundesregierung zufolge, dass die Verhandlungen zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern intensiviert werden sollen. Vor dem Treffen mit Merkel und Hollande sprach Tsipras auch mit EU-Kommissionspräsident Juncker. Nach Angaben der griechischen Regierung vereinbarten die beiden Politiker für Donnerstag weitere Gespräche. Zuletzt hatte sich Juncker über den schleppenden Verlauf der Verhandlungen verärgert geäußert und Tsipras ein Treffen verweigert. und auch der Eurogruppenchef Dijsselbloem erneuerte seine Zweifel am Bewusstsein der griechischen Vertreter , glaubt aber das eine Einigung grundsätzlich möglich wäre. Die Herabsetzung der griechischen Kreditwürdigkeit von CCC+ auf CCC durch Standard & Poors hat eigentlich nur noch symbolischen Charakter, und der negative Ausblick überraschte Investoren nicht.

Die Weltbank hat ihre Wachstumserwartungen für die Weltwirtschaft zurückgenommen und vor Turbulenzen in der Zukunft gewarnt. "Wir empfehlen den Ländern, vor allem den aufstrebenden Volkswirtschaften, die Sicherheitsgurte anzulegen", sagte ihr Chefvolkswirt und reduzierte die Wachstumsprognose für die USA von 3,2 % auf 2,7 %. Dazu kommen auch die Sorgen der europäischen Wirtschaft mit den Problemen in China und Brasilien. Zwar versuchen die beiden Regierungen den lahmende Konjunktur durch Impulse und Investitionspakete zu stimulieren, die fehlende Eigendynamik kann dadurch aber nicht ausgeglichen werden. Umgerechnet 64 Mrd USD will die brasilianische Regierung in die Infrastruktur pumpen um die Voraussetzungen für mehr Wachstum zu schaffen und um auch wieder attraktiver für Investitionen aus dem Ausland zu sein.

Die Rohöllagerbestände sind in den USA weiter gesunken (im Vergleich zur Vorwoche um 6,8 Mio Barrel) und üben weiterhin etwas Aufwärtsdruck auf die Preise aus, obwohl absolut betrachtet es seit Jahrzezehnten nicht so hohe Vorräte gab. Das schwarze Gold verteuerte sich dementsprechen erneut. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Juli) kostet 66,18 Dollar, das amerikanische WTI (Juli) wird bei 61,11 Dollar je Fass gehandelt. Gold legte ebenfalls leicht auf 1.185,8 Dollar je Feinunze zu.

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