Die Verhandlungen in Brüssel zur Lösung des Schuldenstreits mit Griechenland sind nach Angaben der EU-Kommission vorerst gescheitert. Es habe zwar einige Fortschritte gegeben, aber die Gespräche hätten nicht zum Erfolg geführt, teilte eine Sprecherin der Brüsseler Behörde mit. Es blieben signifikante Unterschiede zwischen den Plänen der Regierung in Athen und den gemeinsamen Anforderungen von Kommission, EZB und IWF. Finanzminister Varoufakis pocht auf längere Laufzeiten zur Schuldentilgung und einen Schuldenerlass. Nach Angaben der EU-Kommission ist es nun an der Eurogruppe, über das weitere Verfahren zu entscheiden. Das nächste Treffen der Euro-Finanzminister ist für Donnerstag in Luxemburg angesetzt und das Lager der Grexitbefürworter wächst ob der Ignoranz des Krisenstaates.

Großbritannien droht wegen des geplanten Referendums zum Verbleib des Landes in der EU der Entzug seiner Top-Bonitätsnote. Die US-Ratingagentur S&P senkte am Freitag den Ausblick für die Kreditwürdigkeit auf "negativ" von "stabil". Ein möglicher Brexit würde der britischen Wirtschaft schaden. Die Topbewertung "AAA" selbst blieb zunächst bestehen. Ökonomen sehen die Entwicklung mit gemischten Gefühlen, denn so berechtige Forderungen zu Reformen in der EU führen, könnte es für die Gemeinschaft positiv sein, so aber populistische Ziele (Thatcherrabatt) verfolgt werden, würde eine Schwächung der EU die Konsequenz sein.

Die Zentralbanken des Eurosystems haben in der vorigen Woche Staatsanleihen und Anleihen europäischer Institutionen und Förderbanken im Volumen von rund 10,649 Milliarden Euro erworben. Dies teilte die EZB am Montag mit. In der Woche zuvor waren öffentliche Anleihen im Volumen von 12,921 Milliarden Euro gekauft worden. Wegen des Feiertags Fronleichnam stand in der Woche zum 6. Juni allerdings nur ein Tag wenigerzur Verfügung. Die EZB und die nationalen Notenbanken wollen pro Monat Wertpapiere im Volumen von rund 60 Milliarden Euro erwerben. Davon dürften rund 50 Milliarden Euro auf öffentliche Anleihen entfallen.

Im Devisenhandel legte der Euro gegen den US-Dollar leicht auf 1,1270 und gegen den JPY auf 139,30 zu. Der CHF notiert weiter knapp unter 1,05.
Im Zuge des gestrigen Trends stabilisierten die Preise für Rohöl . Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Juli) kostet 63,86 Dollar, das amerikanische WTI (Juli) notiert bei 60,06 Dollar je Fass. Gold wechselt etwas höher bei 1.1826,25Dollar je Feinunze den Besitzer.

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