Der G7 Gipfel in Bayern hat vor sonniger Bergkulisse ernste Themen zu behandeln. Griechenland, dessen Krise eigentlich nicht auf der Agenda steht, ist auch am Rande immer wieder Thema. Zuletzt stellte der griechische Finanzminister Yanis Varoufakis in Berlin fest, dass sein Land keine, wie von den Geldgebern geforderten, Steuererhöhungen brauche, mehr als 90 Prozent der Hilfsgelder an die Banken gegangen wären und die Hellenen ihr Wachstum durch Wiedereinstellungen, statt durch Sparen sanieren müssten. Zwar müsse zum Beispiel das Rentensystem reformiert werden, aber nicht mit einem Schlag sondern nach und nach über mehrere Jahre. Die G7 Vertreter konnten allerdings auch keine Wende in der Griechenlandkrise erreichen.

Worauf sie sich aber einigten, ist ein Bekenntnis zu "vorrangingen Maßnahmen und Lösungen zur Bekämpfung der Meeresvermüllung". Die Vertreter stellten fest, dass sich die Weltwirtschaft seit ihrer letzten Zusammenkunft weiter erholt habe, es folglich nicht notwendig sei gegenseitige Ermahnungen auszusprechen, man verpflichte sich aber die Bemühungen um Wachstum für alle fortzusetzen. Thema waren auch diverse Freihandelsabkommen der EU mit den Vereinigten Staaten und Japan. Bei TIPP wollen die G7 Vertreter die Verhandlungen beschleunigen, allerdings die kontroverse Diskussion der Bürger Europas darüber berücksichtigen. Im Gesundheitswesen wird ein Finanzrahmen bei der Weltbank geschaffen, um auf Krisen wie zuletzt die durch Ebola ausgelöste, besser vorbereitet zu sein. Auch will man in den nächsten Jahren vor allem Afrika und noch sechzig anderen Ländern beim Aufbau eines Gesundheitssystems zur Seite stehen. Und Frauen sollen öfter den Sprung in die berufliche Selbständigkeit schaffen, sowie eine bessere Berufsausbildung bekommen. Die Sanktionen gegen Russland sollen so lange aufrechterhalten werden, bis das Minsker Abkommen eingehalten wird und die Ukraine als unabhängig anerkannt. Angeblich soll US-Präsident Obama den starken Dollar als problematisch bezeichnet haben, er hat dieses Gerücht aber bereits dementiert. Trotzdem verlor die US-Währung an Wert. Heute am Morgen sind rund 1,13 Dollar je Euro zu bezahlen, nach 1,1160 gestern noch. 140,50 Yen kostet ein Euro und auch der Schweizer Franken hat mit 1,0480 Franken je Euro wieder etwas an Wert verloren.

An den Börsen gibt man sich weiter eher risikoscheu. Der Dax schloss bei 11.064,92 Punkten, der Dow Jones bei 17.766,55 Punkten und der Nikkei ging bei 20.287,24 Zählern aus dem Markt.

Die Opec ließ ihre Fördermengen unverändert und die Preise sind das ebenfalls. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung Juli) kostet 62,99 Dollar, das amerikanische WTI (Juli) wird bei 58,40 Dollar je Fass gehandelt. Gold ist mit 1.178 Dollar je Feinunze etwas teurer als zuletzt.

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