Kommenden Sonntag soll das griechische Volk in einem Referendum über die Reformvorschläge der internationalen Geldgeber abstimmen. Die Frage auf dem Abstimmungszettel wird lauten: "Soll die geplante Vereinbarung von EZB, EU-Kommission und IWF, die am 25.Juni 2015 in die Eurogruppe eingebracht wurde und aus zwei Teilen besteht, angenommen werden?" Darunter steht zuerst "Nein" und dann "Ja" als Option anzukreuzen.

Ein Ausstieg aus der Eurozone ist weder für Griechenland, noch für die EZB oder EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eine Option. Sie alle betonen, dass sie keinen Grexit wollen oder planen. Tatsache ist, dass Griechenland die heute fälligen Raten an den IWF nicht bezahlen wird und die Geldgeber im Hintergrund bereits über die Möglichkeiten einer Sonderregelung nachdenken, um Griechenland zumindest bis zum Referendum weiter zu tragen. Der griechische Premier empfiehlt seinen Landsleuten mit "Nein" zu stimmen und hat auch angedeutet, dass er seinen Verbleib in der Regierung vom Ausgang des Referendums abhängig macht. Bis Sonntag wird man abwarten müssen, dann sind die Bürger Griechenlands in einer demokratischen Abstimmung am Wort.

US-Ökonomen kritisieren aktuell die Sparpolitik der Eurozone und zeigen Verständnis für die Regierung in Athen, auch wenn sie diese als unerfahren und politisch ungeschickt bezeichnen.

Der Devisenmarkt hat sich nach einem kurzen Absacken des Euros wieder fast bis zu seinem vorigen Werte erholt. Ein Euro kostet 1,1180 Dollar oder 136,85 Yen. Der Schweizer Franken notiert um den Wert von 1,04 Franken je Euro.

Auch die Börsen haben nach dem ersten Schreck über den Zahlungsausfall Athens gegenüber dem IWF wieder freundlicher tendiert. Zwar waren am Ende des Tages Verluste zu verbuchen, ein richtiger "Schock-Effekt" ist aber nicht zu erkennen. Der Dax schloss bei 11.083,20 Punkten, der Dow Jones bei 17.596,35 Punkten und der Nikkei bei 20.203,67 Zählern.

Die Preise für Rohöl stehen nach wie vor leicht unter Druck. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent (Lieferung August) kostet 62,03 Dollar, das amerikanische WTI (August) wird bei 58,19 Dollar je Fass gehandelt. Gold wechselt bei 1.176 Dollar je Feinunze den Besitzer.

distributed by