FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Kurse deutscher Staatsanleihen haben am Freitag zugelegt. Eine allgemein trübe Stimmung an den Finanzmärkten sorgte für eine stärkere Nachfrage nach festverzinslichen Papieren. Der richtungweisende Terminkontrakt Euro-Bund-Future baute frühe Gewinne weiter aus und stieg am frühen Abend um 0,21 Prozent auf 177,19 Punkte. Die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihe fiel im Gegenzug auf minus 0,51 Prozent.

Zum Wochenschluss rückte die Corona-Krise wieder stärker in den Fokus. Die in vielen Ländern hohe Zahl an Neuinfektionen und vor allem die Furcht von der Ausbreitung von Mutationen sorgten für Verunsicherung bei den Anlegern. Trotz der aktuellen Kursgewinne konnten Bundesanleihen ihre Verluste vom Vortag aber nur zum Teil wettmachen.

Die starken Beschränkungen in der Corona-Pandemie belasten die Stimmung in den Unternehmen der Eurozone. Der vom Institut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex fiel im Januar weiter unter die Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Commerzbank-Ökonom Christoph Weil erwartet angesichts der Schwäche im Dienstleistungssektor im Winterhalbjahr eine Rezession in der Eurozone.

Vor den Hintergrund der Einschränkungen des öffentlichen Lebens im Kampf gegen die Ausbreitung der Pandemie erwartet die Bundesregierung nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" für 2021 deutlich weniger Wirtschaftswachstum als im Herbst prognostiziert. Im neuen Jahreswirtschaftsbericht, der in der kommenden Woche vorgestellt wird, werde nur noch mit einer Zunahme der Wirtschaftsleistung (BIP) um drei Prozent gerechnet, berichtet der "Spiegel" ohne Quellen zu nennen. Im vergangenen Oktober hatte man noch ein Wirtschaftswachstum von 4,4 Prozent erwartet./jkr/men