Allschwil (awp) - Das angeschlagene Biotechunternehmen Idorsia hat im Vorfeld der geplanten Anleihegläubigerversammlung erste Eckdaten veröffentlicht. Die zunächst für den 30. April vorgesehene Versammlung soll nun kurz danach stattfinden, da die Unternehmensführung nach wie vor mit den Gläubigern in Gesprächen sei, teilte Idorsia am Mittwoch mit.

Die Gruppe habe festgestellt, dass die derzeit verfügbaren Finanzmittel nicht ausreichen, um ihre Geschäftstätigkeit zu finanzieren und die Wandelanleihe in Höhe von 200 Millionen Franken bei Fälligkeit am 17. Juli 2024 zurückzuzahlen. Daher strebe man nun eine Änderung der Bedingungen der Anleihe 2024 an, um mehr Flexibilität für die Rückzahlung zu erhalten, bestätigt Idorsia frühere Aussagen.

Gleichzeitig schränkt Idorsia im Rahmen der vorgelegten Zahlen ein, dass die derzeitige Unsicherheit gross sei. Zwar seien die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat bemüht, alle verfügbaren Optionen zu prüfen und umzusetzen, um den Cash Runway zu verlängern. Es gebe aber keine Garantie dafür, dass eine Transaktion realisiert werden könne, um einen Zahlungsausfall zu verhindern.

Neben noch ungeprüften Zahlen zum vierten Quartal 2023 legt Idorsia am Mittwochmorgen auch die ersten Daten zum ersten Quartal 2024 vor. Demnach hat das Unternehmen zwischen Januar und März einen Umsatz von 10 Millionen Franken erzielt, der ausschliesslich aus den Verkäufen des Schlafmittels Quviviq bestanden.

Beim Betriebsergebnis weist das Unternehmen einen Gewinn nach US GAAP in Höhe von 31 Millionen Franken aus. Dieser sei durch einen Gewinn von 125 Millionen Franken im Zusammenhang mit dem Viatris-Deal positiv beeinflusst gewesen. Zur Erinnerung: Mitte März hat Idorsia eine globale Forschungs- und Entwicklungskooperation mit Viatris abgeschlossen, für das es eine Vorauszahlung von 350 Millionen US-Dollar erhalten hat.

Davon wurden laut Idorsia nur 150 Millionen US-Dollar als Gewinn aus der Veräusserung verbucht. Und dieser wurde durch einige Aufwendungen geschmälert, so dass sich ein Nettogewinn von 125 Millionen Franken ergab. Der Rest von 181 Millionen Franken wurde für die Erbringung von Dienstleistungen und die Verpflichtung von Idorsia zur Finanzierung der laufenden Phase-III von Selatogrel und Cenerimod eingesetzt.

Nicht zuletzt dank der Viatris-Vereinbarung verfügte Idorsia zum Ende des ersten Quartals über liquide Mittel in Höhe von 335 Millionen Franken. Per Ende 2023 lagen sie bei 145 Millionen.

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