Allschwil (awp) - Das Biotechunternehmen Idorsia ist 2022 wie erwartet tiefer in die Verlustzone gerutscht. Grund dafür sind die anhaltend hohen Forschungsausgaben sowie neu Vertriebskosten für das Schlafmittel Quviviq (Daridorexant).

Mit dem mittlerweile zugelassenen Mittel setzte Idorsia 2022 6,5 Millionen Franken um. Das Mittel Pivlaz (Clazosentan) gegen Hirnblutungen erreichte Umsätze von 44 Millionen Franken. Pivlaz ist alleine auf dem japanischen Markt zugelassen.

Den gesamten Gruppenumsatz beziffert Idorsia in einer Medienmitteilung vom Dienstag auf 97 Millionen, annähernd eine Verdreifachung gegenüber den 35 Millionen aus dem Jahr 2021. In den Nettoeinnahmen sind zudem noch Vertragserlöse aus Lizenzvereinbarungen, Kooperationsabkommen und Umsatzbeteiligungen mit den diversen Partnern enthalten.

Dem standen Ausgaben von insgesamt 900 Millionen Franken gegenüber. Davon entfielen 383 Millionen auf Forschung und Entwicklung. Dies waren etwa 30 Millionen weniger als 2021.

Es waren aber vor allem die deutlich gestiegenen Vertriebs- und Verwaltungskosten von 509 Millionen Franken (VJ 234 Mio), die mit dafür sorgten, dass das Biotechunternehmen noch tiefer in die Verlustzone gerutscht ist.

Der Betriebsverlust gemäss US-GAAP Standard belief sich 2022 auf 757 Millionen Franken nach einem Minus von 576 Millionen im Vorjahr. Unter dem Strich wies Idorsia einen Reinverlust von 782 Millionen aus nach 575 Millionen vor Jahresfrist.

Mitteleschaffung angekündigt

Per Ende Dezember verfügte das Biotechunternehmen über Barmittel in Höhe von 466 Millionen Franken nach 695 Millionen per Ende September. Angesichts dieser Liquidität und der aktuellen Prognose für 2023 erwartet das Unternehmen, in naher Zukunft Barmittel aufzunehmen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Für 2023 geht das Unternehmen nun von einem Nettoertrag von etwa 230 Millionen Franken aus. "Unter Ausschluss unvorhersehbarer Ereignisse rechnet das Unternehmen mit einem US-GAAP-Betriebsaufwand von etwa 965 Millionen und einem Non-GAAP-Betriebsaufwand von etwa 880 Millionen Franken", kündigt die Gruppe in der Mitteilung an. Draus dürfte ein US-GAAP-Betriebsverlust von rund 735 Millionen Franken resultieren.

Das mittelfristige Ziel, bis 2025 profitabel zu werden bei einem Jahresnettoumsatz von mehr als 1 Milliarde Franken, bestätigt Idorsia.

Mit Blick auf die Pipeline werde die Patientenrekrutierung für die Phase-III-Studien mit Selatogrel und Cenerimod 2023 voraussichtlich intensiviert. Gleichzeitig setze Idorsia insbesondere auf F&E-Projekte aus der frühen klinischen Entwicklung, die kurzfristig den grössten Ertrag erzielen, und evaluiert potenzielle Partnerschaften zur Kostenteilung, wo dies sinnvoll erscheint.

hr/tp