Hyundai ADM Bio gab die freiwillige Rücknahme seines Antrags auf Zulassung eines neuen Prüfpräparats (Investigational New Drug, IND) für eine klinische Phase-1-Studie zur Bewertung von Penetrium? in Kombination mit Docetaxel bekannt. Dieser Schritt ist Teil einer strategischen Neuausrichtung, um sich auf immuntherapiebasierte Kombinationen zu konzentrieren. Das Unternehmen plant, noch in diesem Monat einen neuen IND-Antrag für eine neue Studie einzureichen, in der sein ECM-gerichteter Wirkstoff Penetrium? mit Immun-Checkpoint-Inhibitoren kombiniert wird.

Diese Entscheidung spiegelt nicht nur die Beendigung einer einzelnen Studie wider, sondern auch eine zukunftsorientierte Neupositionierung, die im Einklang mit dem strukturellen Wandel in der globalen Onkologielandschaft und einem verfeinerten wissenschaftlichen Verständnis der Dynamik der Tumormikroumgebung steht. Der Immun-Checkpoint-Inhibitor Keytruda® von Merck wurde weltweit in über 1.600 Kombinationsstudien untersucht. Da wichtige Patente ab 2028 auslaufen, beschleunigen große biopharmazeutische Unternehmen wie Celltrion und Samsung Bioepis ihre Bemühungen, sich Biosimilar-Pipelines und Produktionsinfrastrukturen zu sichern.

Auf der Jahrestagung 2025 der American Association for Cancer Research (AACR) waren die wichtigsten Themen, die in den Präsentationen und Investorengesprächen zur Sprache kamen, der erweiterte Zugang zur Immuntherapie, die Diversifizierung der Kombinationsansätze und die Wettbewerbsvorteile der Onkologie-Pipelines der nächsten Generation. Trotz der fortschreitenden Demokratisierung der Immuntherapie bleibt eine der größten klinischen Herausforderungen die Barriere der extrazellulären Matrix (ECM) in Tumoren – insbesondere in sogenannten "kalten Tumoren". Wenn Tumore von einer starren, fibrotischen ECM umgeben sind, können sie das Eindringen von T-Zellen und antikörperbasierten Therapien effektiv blockieren, wodurch Immun-Checkpoint-Inhibitoren unwirksam werden. Hyundai ADM hat dieses Phänomen als "Pseudoresistenz" bezeichnet und die ECM-Reprogrammierung als Kernstück seiner Onkologiestrategie positioniert, um diese strukturelle und immunologische Blockade zu überwinden.

Penetrium?, ein neuartiges ECM-modifizierendes Therapeutikum, das von Hyundai ADM entwickelt wurde, wirkt durch die Aufweichung fibrotischer Tumormatrizen und ermöglicht so ein tieferes Eindringen von Immunzellen und therapeutischen Antikörpern. Präklinische Daten, die auf der AACR 2025 vorgestellt wurden, zeigten, dass in In-vivo-Modellen mit dreifach negativem Brustkrebs (TNBC) die Kombination von Penetrium? und einer Anti-PD-1-Therapie das Tumorvolumen im Vergleich zur Monotherapie um 48,3 % reduzierte.

Darüber hinaus wurden in der Monotherapiegruppe Lungenmetastasen beobachtet, während in der Kombinationsbehandlungsgruppe keine solchen Metastasen festgestellt wurden. Branchenbeobachter bezeichnen Penetrium? als den bislang klinisch am weitesten fortgeschrittenen ECM-basierten Immuntherapie-Kombinationskandidaten mit dem Potenzial, als Rückgrat für Immunonkologiestrategien nach Ablauf des Patentschutzes zu dienen.