BERLIN (awp international) - Der Finanzdienstleister Hypoport hat zu Jahresanfang Umsatz und operativen Gewinn deutlich gesteigert. Die Erlöse seien im ersten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als ein Viertel auf 136 Millionen Euro gestiegen, teilte das Unternehmen am Montagabend in Berlin mit. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern legte um über 35 Prozent auf 17 Millionen Euro zu. An der Börse sorgten die Nachrichten für Erleichterung.

Nachdem die Hypoport-Aktie in den vergangenen Monaten stark verloren hatte, legte ihr Kurs am Dienstag um mehr als sechs Prozent auf 301,20 Euro zu. Damit war das Papier stärkster Titel im MDax , dem Index der mittelgrossen Werte. Seit dem Jahreswechsel hat die Aktie aber immer noch mehr als 40 Prozent eingebüsst. In den vergangenen Tagen war es nochmals deutlich abwärts gegangen. Am Montag erreichte ihr Kurs mit 276,40 Euro den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren.

Schon Mitte April hatte Hypoport erste Geschäftszahlen veröffentlicht - vor allem zu den vermittelten Kreditvolumina und dem Vertrieb weiterer Finanzprodukte. Demnach steigerte die hauseigene Kreditplattform Europace das Transaktionsvolumen im ersten Quartal um mehr als ein Viertel und überschritt damit erstmals in einem Quartal die Marke von 30 Milliarden Euro.

Vorstandschef Ronald Slabke sah sich dadurch in seiner Einschätzung bestätigt, dass der Anstieg der Kreditzinsen das Geschäft nicht bremsen wird. Er verwies dabei auf den allgemeinen Anstieg der Kreditzinsen, den vorübergehenden Stopp der Bundesförderung für effiziente Gebäude, höhere Risikopuffer der Banken für Wohnimmobilienkredite und eine angebliche Blase bei den Immobilienpreisen. "Wir haben sehr deutlich gemacht, dass wir - entgegen Aussagen einzelner Marktbeobachter - aus diesen Themen keine negativen Auswirkungen auf unsere Geschäftsmodelle der privaten Immobilienfinanzierung sehen." Im Gegenteil erwarte Hypoport für 2022 eine starke Entwicklung.

Europace ist die grösste Hypoport-Sparte und eine Plattform für Immobilienfinanzierungen, Bausparprodukte und Ratenkredite. Das Unternehmen arbeitet auch mit Genossenschaftsbanken und Sparkassen zusammen. In diesem Bereich zog das Geschäft im ersten Quartal besonders deutlich an.

Ausserdem gehören der Finanzvermittler Dr. Klein, eine Immobilienplattform sowie eine Versicherungsplattform zum Unternehmen. Bei Dr. Klein stieg das Vertriebsvolumen im ersten Quartal um 34 Prozent./stw/men/jha/