--Boss übertrifft im Oktober erhöhten Ausblick

--Wachstum von über 50 Prozent im vierten Quartal

--Aktie fällt

(NEU: Marktreaktion, Details)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Modekonzern Hugo Boss hat im vierten Quartal von der guten Verbraucherstimmung und seinen Wachstumsinitiativen profitiert. Das MDAX-Unternehmen beschleunigte im Schlussquartal das Wachstum im Vergleich zum Vorjahr deutlich und fuhr einen höheren operativen Gewinn ein. Im Gesamtjahr kehrte die Hugo Boss AG in die Gewinnzone zurück und übertraf die eigene im Oktober angehobene Prognose.

Die Aktie fällt im frühen Handel gleichwohl um knapp 2 Prozent. Die Analysten der Citigroup gehen davon aus, dass die Anleger die mittelfristige Erholung von Hugo Boss bereits in die Aktie eingepreist haben, zumal sich der Kurs im vergangenen Jahr fast verdoppelt habe. Sie erwarten angesichts der neuen Störungen durch die Omikron-Variante auch nicht, dass die Konsensschätzungen für das laufende Jahr deutlich steigen werden.

Hugo Boss steigerte den Umsatz im Zeitraum von Oktober bis Dezember um 55 Prozent auf 906 Millionen Euro, womit es das umsatzstärkste Quartal der Unternehmensgeschichte war. Währungsbereinigt betrug das Plus 51 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2020. Gegenüber dem Vorkrisenniveau im vierten Quartal 2019 stieg der Umsatz damit um 12 Prozent. Beide Marken "BOSS" und "HUGO" verzeichneten ein starkes Wachstum "entlang aller Trageanlässe".


   Starkes Digital-Wachstum 

Alle Regionen trugen zum Wachstum bei. Im Vergleich zum vierten Quartal 2019 zogen die Erlöse in Europa währungsbereinigt um 11 Prozent an, in Amerika stiegen sie um 22 Prozent. In Asien legte der Umsatz dank der Wiedereröffnung der Geschäfte im Zweijahresvergleich um 6 Prozent zu. In China betrug das Wachstum 18 Prozent.

Das Digital-Wachstum war ungebrochen hoch. Im vierten Quartal stiegen die digitalen Umsätze um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und um 85 Prozent im Vergleich zum Schlussquartal 2019. Der Umsatzanteil betrug 20 Prozent. Bis 2025 soll er 25 bis 30 Prozent erreichen.

Der seit Juni amtierende CEO Daniel Grieder hatte im Sommer einen Wachstumsplan vorgestellt, der bis 2025 hohe Investitionen in Produkte, Marken, Digitalisierung und Stores vorsieht. Das EBIT soll im Jahr um 6 Prozent wachsen, der Umsatz um rund 16 Prozent. 2025 soll der Umsatz rund 4 Milliarden Euro betragen.


   Eigene Prognose übertroffen 

Im Schlussquartal 2021 kletterte das operative Ergebnis (EBIT) nach vorläufigen Zahlen auf 100 Millionen Euro von 13 Millionen im Vorjahr. Im Gesamtjahr betrug das EBIT 228 Millionen Euro nach einem operativen Verlust von 236 Millionen im Vorjahr. Der Umsatz stieg auf 2,79 von 1,95 Milliarden Euro, währungsbereinigt ein Plus von 43 Prozent zum Vorjahr. Gegenüber 2019 entsprach dies einem Rückgang von 1 Prozent.

Hugo Boss hatte für 2021 zuletzt einen währungsbereinigten Anstieg des Konzernumsatzes von rund 40 Prozent und ein EBIT von 175 bis 200 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Die endgültigen Ergebnisse und den Ausblick für 2022 wird Hugo Boss am 10. März veröffentlichen.

Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com

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(END) Dow Jones Newswires

January 18, 2022 03:48 ET (08:48 GMT)