FRANKFURT (Dow Jones)--Mit leichteren Kursen an den europäischen Börsen rechnen Händler am Mittwoch. Nachdem am Vortag die stabile Marktreaktion auf den erneuten starken Anstieg der US-Inflation verwundert hatte, dürfte sie nun mit Verzögerung belasten. Die US-Verbraucherpreise sind im Juni um 5,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen und haben das höchste Niveau seit 13 Jahren erreicht. Die Teuerung lag auch noch deutlich über der Erwartung eines Anstiegs von 5,0 Prozent. Die Frage, die die Märkte nun bewegt, ist, ob sich die US-Notenbank gegen ihren Willen zu einer Straffung ihrer Geldpolitik gezwungen sieht. Bislang hat sie an der Position festgehalten, dass sich der steigende Inflationsdruck als temporärer Natur erweisen werde. Der DAX wird 0,3 Prozent tiefer erwartet, der Euro-Stoxx-50 wird 0,4 Prozent leichter indiziert.


   Powell-Aussagen im Fokus 

Spannend wird daher die Anhörung von Fed-Präsident Jerome Powell vor dem Finanzdienstleistungsausschuss des Repräsentantenhauses am Abend. Im Vorfeld dürften sich die Anleger zurückhalten. "Powell muss sich vor allem auf Fragen dahingehend einstellen, ob und weshalb er diesen Inflationsanstieg weiterhin als temporär betrachtet und wie die Fed ihre Geldpolitik als Reaktion auf die steigenden Verbraucherpreise anpassen wird", so Vermögensverwalter Thomas Altmann von QC Partners.

Der unerwartet starke Anstieg der US-Inflation habe es zwar nicht geschafft, für Panik an der Börse zu sorgen. Er habe aber ausgereicht, um die Rekordjagd zu beenden. "Die Angst, auf dem falschen Fuß erwischt zu werden, ist unter Anlegern im Moment einfach riesig", heißt es im Handel.

Im Fokus werden daneben weitere Preis- und Konjunkturdaten im Tagesverlauf stehen - so die Inflation in Großbritannien und die Industrieproduktion in der Eurozone. Von der US-Industrie kommen am Nachmittag noch die Erzeugerpreise. Dazu gibt es Zinssitzungen der Notenbanken in der Türkei und Kanada. Am Abend legt die US-Notenbank dann ihren Konjunkturbericht Beige Book vor.

Banken bleiben als Branche weiter im Blick mit den Zahlenausweisen von Bank of America, Citigroup und Wells Fargo.

Hugo Boss hat bereits vorläufige Geschäftszahlen veröffentlicht, die weit über Erwartung liegen. Wie die Citigroup anmerkt, lag der Umsatz rund 15 Prozent über ihren Schätzungen. Auch die EBIT-Marge sei mit 6,7 Prozent klar besser als die eigene Erwartung von 5,2 Prozent ausgefallen. Das Unternehmen hat zudem erstmalig Ziele für das laufende Jahr genannt, was die Transparenz aus Anlegersicht erhöht. Bank of America hat darauf das Kursziel auf 54 nach 50 Euro erhöht. Der Kurs steigt im Spezialistenhandel um 2 Prozent.

Auch Nordex liefert positive Schlagzeilen: Der Windanlagenbauer meldet erneut gute Auftragseingänge - diesmal über 55 MW von italienischen Kunden. Die Aktie legt im Frühhandel um 0,8 Prozent zu.


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DEVISEN          zuletzt      +/- %   0:00 Uhr  Di, 17:15 Uhr   % YTD 
EUR/USD           1,1788      +0,1%     1,1779         1,1812   -3,5% 
EUR/JPY           130,27      -0,0%     130,30         130,34   +3,3% 
EUR/CHF           1,0823      +0,1%     1,0816         1,0831   +0,1% 
EUR/GBP           0,8522      -0,0%     0,8526         0,8538   -4,6% 
USD/JPY           110,51      -0,1%     110,62         110,34   +7,0% 
GBP/USD           1,3833      +0,1%     1,3816         1,3835   +1,2% 
USD/CNH           6,4781      -0,0%     6,4790         6,4715   -0,4% 
Bitcoin 
BTC/USD        31.851,26      -2,2%  32.570,76      32.618,26   +9,6% 
 
ROHÖL            zuletzt  VT-Settl.      +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex          75,07      75,25      -0,2%          -0,18  +55,2% 
Brent/ICE          76,32      76,49      -0,2%          -0,17  +49,3% 
 
METALLE          zuletzt     Vortag      +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)     1.813,42   1.807,75      +0,3%          +5,67   -4,5% 
Silber (Spot)      26,09      25,98      +0,5%          +0,12   -1,1% 
Platin (Spot)   1.113,30   1.108,35      +0,4%          +4,95   +4,0% 
Kupfer-Future       4,29       4,31      -0,6%          -0,02  +21,7% 
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July 14, 2021 02:22 ET (06:22 GMT)