TOKIO/SCHANGHAI (Dow Jones)--Die Angst vor einer Bankenkrise lastet am Montag auf den Aktienmärkten in Ostasien und Australien. Unterstützungsmaßnahmen der großen Notenbanken in Form von mehr Dollar-Liquidität und insbesondere die Nachricht von der Übernahme der Credit Suisse durch die heimische Wettbewerberin UBS können die Sorgen noch nicht zerstreuen. Daneben halten sich die Anleger auch wegen der anstehenden Sitzung der US-Notenbank zurück, deren Ergebnis am Mittwoch veröffentlicht wird.
Gegen die regionale Tendenz tendiert der Composite-Index in Schanghai kaum verändert, nachdem die chinesische Zentralbank (PBoC) überraschend die Mindestreserveanforderung für heimische Banken gesenkt und wichtige Zinssätze unverändert belassen hat. In Hongkong geht es allerdings mit dem Hang-Seng-Index um 2,6 Prozent abwärts. Die schwergewichtete Aktie der Bank HSBC fällt um rund 6 Prozent. Das Kreditinstitut hat kürzlich die britische Tochter des zusammengebrochenen US-Geldhauses Silicon Valley Bank übernommen. Bankenaktien werden auch in der übrigen Region abgestoßen.
Der Nikkei-225-Index verliert 1,3 Prozent. Neben Konjunktursorgen lastet auch der etwas stärkere Yen auf dem japanischen Aktienmarkt, denn er verschlechtert die Chancen heimischer Unternehmen auf dem Exportmarkt.
In Seoul sinkt der Kospi um 0,6 Prozent. Die Aktie des Batterie-Zulieferers Ecopro BM erholt sich von anfänglichen Verlusten von über 7 Prozent und liegen nun 0,5 Prozent im Plus. Die Büros des Unternehmens waren wegen des Verdachts auf Insiderhandel durchsucht worden.
Der Aktienmarkt in Sydney schloss 1,4 Prozent niedriger. Der jüngst kräftig gestiegene Goldpreis trieb die Aktien von Goldminenbetreibern wie Newcrest (+6%), Northern Star (+8,5%) und Evolution (+10%). Ein Übernahmegebot verhalf der Aktie des Pathologie-Dienstleisters Healius zu einem Plus von 8,3 Prozent. Banaktien zeigten sich mit Einbußen zwischen 0,6 und 1,5 Prozent. Macquarie gaben allerdings um 4,6 Prozent nach.
HSBC Holdings plc ist eine der führenden Bankengruppen der Welt. Die Erträge verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Geschäftsbereiche: - Privatkundengeschäft und Vermögensverwaltung (41,2%): Verkauf von klassischen und spezialisierten Bankprodukten und -dienstleistungen (Verbraucherkredite, Leasing, Factoring, privates Kartenmanagement usw.) und Vermögensverwaltung; - Commercial Banking (34,5%) ; - Investment-, Finanzierungs- und Marktbanking (24,3%): Operationen auf den Kapitalmärkten, Operationen in Bezug auf Zinssätze, Wechselkurse und natürliche Ressourcen, Beratung bei Fusionen und Übernahmen, Börsengänge, Kapitalanlagen, spezialisierte und gewerkschaftlich organisierte Finanzierungslösungen, usw.; Ende 2023 verfügte die Gruppe über 1.611,6 Milliarden USD an laufenden Einlagen und 938,5 Milliarden USD an laufenden Krediten.