Bis zu zwei Milliarden Dollar überschüssiges Kapital sollen auf diese Weise an die Aktionäre zurückgegeben werden. "Das liegt daran, dass das Geschäft sehr stark wächst und sehr profitabel ist", sagte HSBC-Finanzchef Iain Mackay am Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Es ist der dritte Aktienrückkauf binnen eines Jahres; bisher hat HSBC schon Papiere für 3,5 Milliarden Dollar zurückgekauft. Das trieb die Aktie am Montag in London um drei Prozent nach oben.

HSBC, Europas größte Bank, geht es besser als den meisten Konkurrenten, weil sie auf ein florierendes Geschäft in Hongkong und China bauen kann. In den ersten sechs Monaten erhöhte sich ihr Gewinn vor Steuern auf 10,2 Milliarden von 9,7 Milliarden Dollar; Analysten hatten mit einem Rückgang auf 9,5 Milliarden gerechnet. Allein Asien steuerte 7,6 Milliarden Dollar dazu bei. Der Zuwachs von sieben Prozent resultierte vor allem aus der Vermögensverwaltung und dem Versicherungsgeschäft in Hongkong.

HSBC sitzt trotz der milliardenschweren Aktienrückkäufe und Dividenden auf einer dicken Kapitaldecke: Die harte Kernkapitalquote lag Ende Juni bei 14,7 Prozent. Ein Jahr zuvor waren es erst 12,1 Prozent. Und das Polster dürfte noch größer werden, nachdem die Bank acht Milliarden Dollar aus ihrer US-Tochter abziehen darf. Die Dividende solle "auf absehbare Zeit" bei 51 Cent je Aktie bleiben, sagte Finanzchef Mackay. 2016 hat HSBC insgesamt 10,1 Milliarden Dollar Dividende gezahlt - mehr als jede europäische oder amerikanische Bank, wie Vorstandschef Stuart Gulliver betonte.

Er geht im kommenden Jahr in den Ruhestand. Ein Nachfolger steht noch nicht fest. Gulliver sagte, er sei bereit, bis Ende 2018 zu bleiben, wenn der künftige Verwaltungsratschef Mark Tucker einen externen Kandidaten auswähle. Tucker, der Douglas Flint ablöst, ist selbst der erste Chairman von HSBC, der nicht aus der Bank selbst kommt.