San Francisco (Reuters) - Die Pandemie-bedingten Produktionsausfälle in einer wichtigen chinesischen iPhone-Fabrik haben Apple die Bilanz verhagelt.

Die Corona-Lockdowns hätten zudem die Nachfrage in diesem wichtigen Markt beeinträchtigt, sagte Firmenchef Tim Cook der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Dadurch verfehlte der Konzern erstmals seit 2016 die Markterwartungen.

Der Umsatz fiel den Angaben zufolge im abgelaufenen Quartal um fünf Prozent auf 117,2 Milliarden Dollar. Analysten hatten einen Wert von 121,1 Milliarden Dollar vorhergesagt. In China schrumpften die Erlöse um sieben Prozent auf 23,9 Milliarden Dollar. Das Netto-Ergebnis blieb mit 1,94 Dollar je Aktie ebenfalls hinter den Prognosen zurück. Dies brockte den Titeln im nachbörslichen US-Geschäft ein Minus von rund vier Prozent ein. Ihn hätten die schwachen Zahlen überrascht, obwohl er damit gerechnet habe sei, dass sich durch die Lockdowns in China ein Teil der iPhone-Verkäufe ins laufende Quartal verlagere, kommentierte Analyst Tom Forte vom Vermögensverwalter Cowen.

CHINESISCHE IPHONE-FABRIK LÄUFT WIEDER - DOLLAR DRÜCKT

Apple habe jedoch inzwischen das Schlimmste hinter sich, betonte Apple-Chef Cook. "Als sich die Lage im Dezember normalisierte, verzeichneten wir einen Anstieg der Besucherzahlen in unseren Geschäften im Vergleich zum November und eine zunehmende Nachfrage im Laufe des Dezembers." Außerdem laufe die Produktion in der chinesischen iPhone-Fabrik wieder nach Plan.

Kopfzerbrechen bereiteten Cook allerdings die Belastungen durch den starken Dollar, obwohl diese das Ergebnis des vergangenen Quartals nur um acht statt der befürchteten zehn Prozent geschmälert hatten. "Ich möchte darauf hinweisen, dass acht Prozent immer noch ein sehr starker Gegenwind ist. Auf Basis konstanter Wechselkurse wären wir gewachsen."

IPADS WEITER GEFRAGT - DIENSTLEISTUNGSSPARTE WÄCHST AUCH

Wachstum verzeichnete Apple unter anderem in seiner Dienstleistungssparte, zu der der Streamingdienst Apple+ und der App Store gehören. Hier stiegen die Umsätze um sechs Prozent auf 20,8 Milliarden Dollar und übertrafen damit die Markterwartungen leicht.

Deutlich besser als gedacht lief es mit iPads. Der Konzern erlöste mit dem Verkauf dieser Tablet-Rechner 9,4 Milliarden Dollar, 30 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten lediglich mit 7,8 Milliarden Dollar gerechnet. Cook führte dies auf die Einführung neuer Modelle zurück. Außerdem habe es bei diesen Produkten keine Lieferengpässe gegeben.

(Bericht von Stephen Nellis; unter Mitarbeit von Akash Sriram; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Birgit Mittwollen. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)