NEW YORK (Dow Jones)--Wenig verändert dürfte die Wall Street zur Wochenmitte in den Handel starten. Teilnehmer rechnen mit einem zurückhaltenden Handel vor der Veröffentlichung des Protokolls der jüngsten Sitzung der US-Notenbank. Dieses dürfte zeigen, wie die Notenbanker das Thema Inflation beurteilen und welches Tempo sie bei der konjunkturellen Erholung der US-Wirtschaft sehen. Der Future auf den S&P-500 verliert aktuell 0,1 Prozent.

Die schnell voranschreitenden Impfungen in Kombination mit geldpolitischen und fiskalischen Unterstützungsmaßnahmen tragen zu einer Erholung des Arbeitsmarktes und der Industrie bei, so ein Teilnehmer. Dies hätten die jüngsten Daten belegt, die teils deutlich über der Erwartung ausgefallen waren.

Einige Anleger sind aber weiter nervös, dass die Lockerung der Beschränkungen in Verbindung mit der aufgestauten Verbrauchernachfrage die Inflation in die Höhe treiben und die Fed dazu veranlassen könnte, die Zinsen früher als erwartet anzuheben. "Wenn man all das Geld sieht, das in das System und in die Taschen der Menschen gepumpt wurde, das aber bislang noch nicht ausgegeben wurde, dann weiß man, dass eine steigende Inflation irgendwann kommen wird", sagt Brian Walsh, leitender Finanzberater bei Walsh & Nicholson Financial Group.

Die Agenda der Konjunkturdaten ist kurz. Die vorbörslich veröffentlichte Handelsbilanz für Februar wies ein höheres Defizit auf als erwartet.


   Amazon-Aktie wenig verändert - Bezos für Anhebung Unternehmenssteuer 

Die Amazon-Aktie zeigt sich vorbörslich kaum verändert. Der Chef des Online-Riesen, Jeff Bezos, hat das von US-Präsident Biden angekündigte Infrastruktur-Programm begrüßt - und auch die geplante Anhebung der Unternehmensteuer von 21 auf 28 Prozent zur Finanzierung. Amazon wird seit Jahren kritisiert, weil der Konzern wenig oder gar keine Unternehmensteuern zahlt.

Homology Medicines brechen um 16 Prozent ein. Der Gentechnikexperte will das Kapital erhöhen. Das Geld soll unter anderem zur Finanzierung klinischer Tests und zur Ausweitung der Produktionskapazitäten verwendet werden.

Beyond Meat gewinnen 1,8 Prozent. Der Hersteller veganer Fleischersatzprodukte will in China eine eigene Produktionsstätte eröffnen.


   Euro klettert an die Marke von 1,19 Dollar 

Der Dollar neigt weiter zur Schwäche. Im Gegenzug nimmt der Euro die Marke von 1,19 Dollar ins Visier. Commerzbank-Analystin Esther Reichelt wertet dies als deutliches Zeichen, dass die Unsicherheit darüber zunimmt, wie es mit dem Währungspaar weitergeht. Das liege auch daran, dass ein Großteil der Hoffnungen auf einen von Staatshilfen und schnellen Impffortschritten unterstützten Wachstumsboom in den USA bereits eingepreist sei. Weitere und deutlichere Dollar-Gewinne wären nur gerechtfertigt, wenn dieser Boom auch zu steigenden Inflationsraten führen sollte, auf die die US-Notenbank dann mit höheren Zinsen reagieren müsste.

Mit moderaten Gewinnen zeigen sich die Ölpreise. Der vom American Petroleum Institute (API) vermeldete Rückgang der wöchentlichen US-Öllagerdaten stützt leicht. Nun wird mit Spannung auf die offiziellen US-Lagerdaten im Handelsverlauf gewartet.

Der Goldpreis gibt seine Vortagesgewinne fast vollständig wieder ab. Auch hier werde auf das Protokoll der jüngsten US-Notenbanksitzung geschaut, heißt es. Gleiches gilt für den Anleihemarkt. Die Rendite zehnjähriger Papiere zeigt sich wenig verändert bei 1,66 Prozent.


=== 
US-Anleihen 
Laufzeit              Rendite   Bp zu VT    Rendite VT      +/-Bp YTD 
2 Jahre                  0,15        0,0          0,15            3,6 
5 Jahre                  0,87       -0,5          0,87           50,5 
7 Jahre                  1,33        0,1          1,33           68,5 
10 Jahre                 1,66        0,8          1,66           74,7 
30 Jahre                 2,33        1,2          2,32           68,7 
 
DEVISEN               zuletzt      +/- %  Mi, 8:16 Uhr  Di, 17:04 Uhr   % YTD 
EUR/USD                1,1878     +0,05%        1,1870         1,1837   -2,8% 
EUR/JPY                130,57     +0,18%        130,31         129,93   +3,6% 
EUR/CHF                1,1039     -0,17%        1,1039         1,1048   +2,1% 
EUR/GBP                0,8615     +0,30%        0,8606         0,8545   -3,5% 
USD/JPY                109,92     +0,12%        109,79         109,76   +6,4% 
GBP/USD                1,3787     -0,27%        1,3792         1,3853   +0,9% 
USD/CNH (Offshore)     6,5526     +0,15%        6,5443         6,5416   +0,8% 
Bitcoin 
BTC/USD             56.255,75     -2,87%     58.321,80      57.947,51  +93,7% 
 
ROHÖL                 zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex               59,70      59,33         +0,6%           0,37  +22,6% 
Brent/ICE               63,14      62,74         +0,6%           0,40  +22,4% 
 
METALLE               zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)          1.735,79   1.742,48         -0,4%          -6,69   -8,5% 
Silber (Spot)           24,97      25,13         -0,6%          -0,16   -5,4% 
Platin (Spot)        1.233,25   1.237,03         -0,3%          -3,78  +15,2% 
Kupfer-Future            4,05       4,12         -1,6%          -0,07  +14,9% 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/ros/mgo

(END) Dow Jones Newswires

April 07, 2021 08:50 ET (12:50 GMT)