Zürich (awp) - Die Aktien von Holcim sind am Freitagmorgen wieder gesucht. Der Baustoffkonzern meldete heute den Verkauf des wenig profitablen Brasilien-Geschäfts und treibt damit den Konzernumbau voran. An der Börse zeichnet sich - nach der Verunsicherung infolge möglicher Bussen durch die US-Justiz - zumindest eine Bodenbildung ab.

Bis um 9.25 Uhr legen die Holcim-Aktien um 0,9 Prozent auf 48,24 Franken zu, während der Gesamtmarkt (SMI) 0,3 Prozent im Plus ist. Zuletzt ging es allerdings infolge der Spekulationen um Bussen durch die US-Justiz deutlich nach unten. Vom Jahreshoch im April bei über 58 Franken sind die Titel auch noch immer ein gutes Stück entfernt.

Die ZKB begrüsst die heute gemeldete Veräusserung. Der brasilianische Zementmarkt sei stark fragmentiert und wegen Überkapazitäten stark unter Druck geraten, so der zuständige Experte. Die Ergebnisbeiträge der letzten fünf Jahren seien wohl mehrheitlich negativ gewesen. Der Abbau des kapital- und energieintensiven Zementgeschäfts und Ausbau der übrigen Aktivitäten entsprächen denn auch der Strategie von Holcim. Die ZKB bestätigt das Rating "Übergewichten".

Der Verkauf werde den Fokus auf margen-stärkere, spezialisiertere Geschäfte beschleunigen, heisst es auch bei der Bank Vontobel. Der zuständige Analyst empfiehlt die Titel ebenfalls weiterhin zum Kauf.

Bereits gestern Donnerstag hatte Exane BNP zudem das Rating auf "Overweight" erhöht. Die jüngste Baisse an der Börse infolge der Spekulationen um Bussen der US-Justiz habe eine günstige Gelegenheit für Investoren geschaffen, lautete die Argumentation. Denn ansonsten überzeuge Holcim beim Cashflow, den Dividendenrenditen sowie mit soliden Fundamentaldaten.

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