Zürich (awp) - Der Baustoffhersteller LafargeHolcim präsentiert am Freitag, 27. November das Geschäftsergebnis zum dritten Quartal 2017. Insgesamt elf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen.

Q3 2017E
(in Mio CHF)               AWP-Konsens        Q3 2016A   

Netto-Umsatz                  6'919            7'036
- Like for like (in %)          4,8             -3,1
                
adj. operating EBITDA         1'792            1'685 
Operating EBITDA              1'657            1'594 

FOKUS: Die Analysten rechnen beim Zementkonzern LafargeHolcim durch die Devestitionen mit einem Umsatzrückgang, auf vergleichbarer Basis jedoch mit einem Wachstum. Die Währungseinflüsse beim Umsatz sowie beim EBITDA werden geringfügig negativ erwartet. Insbesondere das Geschäft in Nigeria dürfte nach den Produktionsschwierigkeiten im Vorjahr deutlich zugelegt haben und auch Indien wird angesichts der schwachen Vergleichszahlen besser erwartet. Schwieriger dürfte die Lage etwa in Malaysia und den Philippinen gewesen sein. Nord- und Südamerika dürften wiederum zugelegt haben.

Insbesondere werden die Analysten auf die Kosten- und Preisentwicklung schauen, sowie auf weitere Fortschritte bei den Synergien. Dabei sei insgesamt auch eine Anpassung der Unternehmensziele denkbar. Für den neuen CEO Jan Jenisch könne die Bilanzvorlage die Gelegenheit zu einer ersten Bestandsaufnahme werden, heisst es zudem. Die Experten rechnen jedoch zunächst nur mit möglichen Verschiebungen bei den Schwerpunkten, für eine grundlegende Neubestimmung der Strategie sei es noch zu früh.

ZIELE: Bei der Vorlage der Halbjahreszahlen im Juli hatte der Konzern seine Ziele für 2017 und 2018 bestätigt. Dabei wurde weiter für das laufende Jahr beim bereinigten EBITDA auf vergleichbarer Basis ein Wachstum im zweistelligen Prozentbereich erwartet und der wiederkehrende Gewinn soll um mehr als 20% zulegen. Im kommenden Jahr will der Konzern einen bereinigten betrieblichen EBITDA von 7 Mrd CHF erzielen.

PRO MEMORIA: Nach dem Arbeitsantritt von Jan Jenisch als Konzernchef per Anfang September gab der Konzern auch eine Rochade auf dem Posten des Finanzchefs für Februar 2018 bekannt. Géraldine Picaud folgt auf Ron Wirahadiraksa, der bis auf weiteres seine Aufgabe weiter wahrnehmen wird. Picaud kommt vom französischen Unternehmen Essilor International.

An einem Analystentreffen im September hatte der noch amtierende CFO für leichte Irritationen gesorgt. Analysten fassten seine Äusserungen zur Entwicklung in einzelnen Märkten als vorsichtigerer auf, als bis dahin. Aber auch hier wurden die Ziele erneut bestätigt.

In Nigeria steht bei der Konzerntochter Lafarge Afrika Meldungen zufolge ein Kapitalerhöhung zur Finanzierung des Wachstumskurses bevor. Bruno Bayet, der Finanzchef der Afrika-Tochter, sagte, dass er grünes Licht von den nigerianischen Behörden für eine Bezugsrechtsemission über rund 132 Mrd NGN (Naira) erwartet, was in Schweizer Franken gerechnet rund 365 Mio CHF entspricht. Auch sei die Emission von Geldmarktpapieren (commercial papers) im Volumen von rund 25 Mrd NGN (69 Mio CHF) geplant.

In Mexiko hat LafargeHolcim einen Lieferauftrag für den neuen Flughafens in Mexiko-Stadt erhalten. Das Unternehmen wird den Hochleistungsbeton für den Bau des internationalen Flughafens liefern.

AKTIENKURS: Die Aktien von LafargeHolcim haben sich in den vergangenen Monaten stabil entwickelt und bewegten sich in einer vergleichsweise engen Spanne. Anfang August bewegten sich die Titel zeitweise Richtung der Marke von 60 CHF, Anfang Oktober lagen sie wieder bei 55 CHF. Zuletzt betrug der Kurs wieder über 57 CHF.

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