ESSEN/FRANKFURT (dpa-AFX) - Erst verkauft, nun doch gebraucht: Der Baukonzern Hochtief ist wieder in das Geschäft mit Dienstleistungen rund um die Immobilien eingestiegen. "Die Kunden wollen, dass Hochtief wieder Facility Management anbietet", sagte Vorstandsmitglied Nikolaus Graf von Matuschka am Mittwochabend der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX auf der Immobilienmesse Expo Real in München. Ganz langsam werde Hochtief das Geschäft aufbauen, um die kompletten Dienstleistungen anbieten zu können.

Das erst vor wenigen Monaten ins Handelsregister eingetragene Tochterunternehmen habe bereits bei Ausschreibungen für Facility-Management-Leistungen teilgenommen und werde unter dem Namen Synexs im Markt agieren. Wie viele Mitarbeiter das neue Unternehmen genau beschäftigt, wollte Matuschka nicht preisgeben, aber die Zahl liege im zweistelligen Bereich.

Mit der neuen Tochter konkurriert Hochtief auch mit seiner ehemaligen Service-Sparte, die die Essener nach der Übernahme durch den spanischen Konkurrenten ACS vor gut drei Jahren für rund 250 Millionen Euro an den französischen Konzern Spie veräußert hatten. "Es war damals sinnvoll, dass wir das Geschäft verkauft haben", sagte Matuschka. Mit dem Neuaufbau des Dienstleistungsgeschäfts könne Hochtief nun schnell und günstig auf Kundenwünsche eingehen.

Mit dem Verkauf der Service-Sparte hatte Hochtief sich damals auch von knapp 6000 Mitarbeitern - über 4000 davon in Deutschland -getrennt. Der amtierende Hochtief-Chef Marcelino Fernandez Verdes hatte den Verkauf der Sparte damals damit begründet, dass das Service-Geschäft nicht zum Kerngeschäft von Hochtief zähle./mne/jha/fbr