ESSEN (awp international) - Der Baukonzern Hochtief bleibt trotz steigender Materialkosten und Lieferengpässen zuversichtlich für 2022. Hochtief sei gut aufgestellt, um die Herausforderungen zu meistern, sagte Unternehmenschef Marcelino Fernández Verdes auf der Hauptversammlung des SDax -Konzerns am Mittwoch. So stammten rund 60 Prozent der Einnahmen aus Kosten-plus-Honorar-Kontrakten auf dem amerikanischen Kontinent. Bei den übrigen Bau- und Dienstleistungsaufträgen wende das Unternehmen etwa Preisgleitklauseln und Tarifverträge mit Arbeitnehmern zur Risikominderung an.

Für das laufende Jahr peilt Hochtief weiter einen um Sondereffekte bereinigten Konzerngewinn von 475 bis 520 Millionen Euro an. Das wären bis zu rund 15 Prozent mehr als im Vorjahr. Zuversichtlich machen den Manager die prall gefüllten Auftragsbücher und gute Aussichten auf noch mehr. Hochtief habe zudem für 2022 und darüber hinaus in Nordamerika, in der Region Asien-Pazifik und Europa Zielobjekte im Wert von 600 Milliarden Euro identifiziert.

2021 liefen die Geschäfte für den Baukonzern wieder besser. Vor allem entwickelt sich der spanische Autobahnbetreiber Abertis deutlich besser. Hochtief hält an ihm rund ein Fünftel. Während des Lockdowns 2020 waren Mautautobahnen deutlich weniger genutzt worden.

Der bereinigte Überschuss von Hochtief legte 2021 zwar um gut 26 Prozent auf rund 454 Millionen Euro zu. Inklusive einer Sonderbelastung aus Chile schrumpfte der Gewinn aber um ein Drittel auf knapp 208 Millionen Euro. Der Umsatz verharrte auf knapp 21,4 Milliarden Euro. Der Auftragseingang erhöhte sich um 36 Prozent auf gut 30 Milliarden Euro, zum Jahresende hatte der Konzern Aufträge für insgesamt rund 52 Milliarden Euro in den Büchern.

Derweil kommt Hochtief bei der kompletten Übernahme der australischen Tochter voran. Das Unternehmen habe zuletzt an Cimic 96,13 Prozent gehalten, sagte Fernández Verdes. Damit sei Hochtief berechtigt, auch die restlichen Anteile an Cimic zwangsweise zu erwerben. Das Unternehmen werde von diesem Recht Gebrauch machen. Die Essener bieten 22 australische Dollar (rund 14,8 Euro) je Cimic-Aktie, das Angebot werde maximal 940 Millionen Euro kosten, hatte der deutsche Konzern erklärt.

Hochtief will am 9. Mai die Zahlen zum ersten Quartal veröffentlichen./mne/jcf/jha/