Finanzielle Highlights
- Operativer Konzerngewinn steigt auf vergleichbarer Basis um 16 Prozent auf 142 Mio. Euro
- Starker operativer Cashflow von 1,2 Mrd. Euro in den letzten zwölf Monaten dank anhaltend hoher Cash Conversion
- Saisonale Nettofinanzverschuldung verbessert um 71 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr
- Auftragseingang im ersten Quartal in Rekordhöhe von 10,5 Mrd. Euro, +25 Prozent gegenüber dem Vorjahr (währungsbereinigt)
- Guidance für Geschäftsjahr 2024 bestätigt: operativer Konzerngewinn in Höhe von 560 bis 610 Mio. Euro
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HOCHTIEF-Konzern
Finanzielle Highlights im ersten Quartal 2024
HOCHTIEF-Quartalsbericht | Januar bis März 2024 | 2 |
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Juan Santamaría Cases
Vorsitzender des Vorstands
Sehr geehrte
Aktionärinnen und Aktionäre,
HOCHTIEF ist erfolgreich ins Jahr 2024 gestartet und verzeichnete im ersten Quartal ein starkes Wachstum bei Umsatz, Auftragseingang und Auftragsbestand sowie einen höheren Gewinn.
Die Umsatzerlöse stiegen im Berichtszeitraum um 9 Prozent auf 6,8 Mrd. Euro. Der operative Konzerngewinn von HOCHTIEF verbesserte sich um 3 Prozent auf 142 Mio. Euro, bereinigt um den Ergebnisbeitrag der 2023 veräußerten Beteiligung an Ventia entspricht dies einem Anstieg von 16 Prozent.
In der Cashflow-Entwicklung während des Berichtszeitraums spiegelt sich das für das erste Quartal typische saisonale Muster. Betrachtet man die vergangenen zwölf Monate, liegt der operative Cashflow (netto) bei 1,2 Mrd. Euro. Dieses hohe Niveau zeugt von einer hohen Cash Conversion und entspricht einer Steigerung gegenüber dem Vorjahr von mehr als 450 Mio. Euro.
HOCHTIEF schloss den Berichtszeitraum mit einer soliden Bilanz ab, die eine Nettoverschuldung von 319 Mio. Euro ausweist, was einer Verbesserung um 71 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahr entspricht. Dabei wurden 301 Mio. Euro an Dividendenzahlungen an die Aktionärinnen und Aktionäre ausgeschüttet. Bereinigt um die Investition in die Kapitalerhö- hung bei Abertis im ersten Quartal 2024, an der HOCHTIEF eine Beteiligung von 20 Prozent hält, in Höhe von 260 Mio. Euro, verbessert sich das Nettofinanzvermögen des Konzerns um 331 Mio. Euro gegenüber dem Vorjahreswert.
Der Auftragseingang stieg im ersten Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahr währungsbereinigt deutlich um 25 Prozent auf 10,5 Mrd. Euro. Zu den Neuaufträgen gehören eine Reihe wichtiger Hightech-, Energiewende- und Infrastrukturpro- jekte mit Fokus auf Nachhaltigkeit. Ende März 2024 verzeichnete der Auftragsbestand des Konzerns mit 58,7 Mrd. Euro ein Plus von 6,9 Mrd. Euro beziehungsweise von 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Das Ziel von HOCHTIEF besteht in der Erzielung einer attraktiven Aktionärsvergütung und eines langfristigen Mehrwerts durch die Generierung cashgestützter Gewinne und die Investition von Eigenkapital in Greenfield-Infrastrukturprojekte.
Nach der starken operativen und finanziellen Leistung von HOCHTIEF im Jahr 2023 beschloss unsere Hauptversamm- lung unlängst eine Erhöhung der Dividende für das Geschäftsjahr 2023 um 10 Prozent auf 4,40 Euro je Aktie, vergli- chen mit 4,00 Euro je Aktie für das Jahr 2022. Dies entspricht einer Ausschüttungsquote von ungefähr 65 Prozent des nominalen Konzerngewinns des Berichtsjahres beziehungsweise einem absoluten Betrag von mehr als 330 Mio. Euro.
Auch in Zukunft setzen wir auf unsere Strategie, die auf drei Säulen beruht.
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Erstens: Reduzierung des Risikoprofils des Konzerns, sodass wir höhere cashgestützte Gewinne und eine robustere Bilanz erreichen können. Dies gelingt uns durch einen zunehmenden Einsatz von kollaborativen Verträgen. Aktuell bestehen rund 85 Prozent unseres Auftragsbestands aus Projekten mit geringerem Risiko.
Zweitens: Diversifizierung in wachstumsstarke Bereiche, die ein anspruchsvolleres Wertversprechen erfordern und die Margenexpansion vorantreiben werden. Das erreichen wir durch den Einsatz unserer starken Infrastrukturkompetenz und unserer lokalen Präsenz in den wichtigsten entwickelten Märkten. Um dies zu unterstützen, arbeiten wir daran, ungenutzte Synergien im Konzern zu erschließen.
Das dritte Element unserer Strategie ist die selektive Erschließung weiterer Möglichkeiten zur Eigenkapitalinvestition. 2023 haben wir Eigenkapital nicht nur in unsere Infrastruktur-Kernmärkte investiert, sondern auch in die schnell wach- senden Bereiche Hightech, Energiewandel und nachhaltige Infrastruktur. Dies geschieht durch einen sehr disziplinierten Ansatz bei der Kapitalallokation, der langfristig Werte schaffen wird.
Unser Ansatz der Risikoreduzierung zeigt sich beispielsweise bei Flatiron. Das Unternehmen gewann im ersten Quartal mehrere Aufträge für Infrastrukturprojekte in Südkalifornien. Diese werden in Kooperation mit Partnern und Kunden umgesetzt, um die Mobilität und Sicherheit zu verbessern und zugleich zusätzliche Transportmöglichkeiten in der Region zu schaffen. Zu den Aufträgen zählen die Projekte North Coast Corridor Segment 4C und Eastbound State Route 91 der Los Angeles County Metropolitan Transportation Authority. Diese Projekte mit einem Volumen von rund 200 Mio. US-Dollar zahlen auf die Strategie des Konzerns ein, Aufträge mit ausgewogenen Risikoprofilen und Möglichkeiten für eine engere Zusammenarbeit mit den Kunden auf der Basis erfolgreicher Beziehungen zu sichern.
Unsere nordamerikanische Tochtergesellschaft im Bereich Tiefbau hat außerdem zwei Großaufträge im Gesamtwert von rund 350 Mio. US-Dollar für Projekte in Virginia Beach und Texas im Kampf gegen Sturmfluten, den Anstieg des Meeresspiegels und andere Umweltbedrohungen als Folge des Klimawandels gewonnen.
Entsprechend der zweiten Säule unserer Strategie verfolgt der Konzern auch weiterhin selektive Wachstumschancen in den schnell expandierenden Hightech-Bereichen wie digitale Infrastruktur und Energiewende sowie in langfristig wachsenden nachhaltigen Infrastrukturmärkten.
Turner baut seine starke Position auf dem nordamerikanischen Markt für Rechenzentren weiter aus. Im ersten Quartal 2024 sicherte sich die Gesellschaft in diesem Segment Aufträge im Wert von 2,0 Mrd. Euro (gegenüber 2,6 Mrd. Euro im Jahr 2023), darunter ein Auftrag von Meta für den Bau eines Rechenzentrums in Indiana mit einem Investitionsvolu- men von mehr als 800 Mio. US-Dollar. Der 65.000 Quadratmeter große Campus wird mehrere Rechenzentrumsge- bäude umfassen, die Turner in vorgefertigter Modulbauweise errichten wird, während Meta hohe Investitionen in neue Projekte für erneuerbare Energien tätigen wird. Das Rechenzentrum wird nach seiner Fertigstellung vollständig mit grüner Energie betrieben werden und damit die LEED-Gold-Zertifizierung erhalten.
Leighton Asia hat den Auftrag für die Ausstattung eines Rechenzentrums in Jakarta, Indonesien erhalten.
Das Projekt bezieht sich auf einen bestehenden Hyperscaler-Kunden in einem im Jahr 2023 von Leighton Asia erfolg- reich errichteten Rechenzentrumscampus. Das Projekt reiht sich in mehrere Rechenzentren ein, die das Unternehmen in Hongkong, Malaysia, Indonesien, Macau und auf den Philippinen bereits fertiggestellt hat oder aktuell baut.
Im Segment soziale Infrastruktur feierte ein Joint Venture mit Turner den ersten Spatenstich für den Campus des University Health Palo Alto Hospital in San Antonio, Texas. Das 550 Mio. US-Dollar teure Krankenhaus wird aus einem hochmodernen, fünfstöckigen Komplex bestehen und die Gesundheitsversorgung in der Region verbessern. In den USA wurde Turner 2023 erneut zur Nummer 1 im Hochbau im Bereich Krankenhauseinrichtungen gewählt.
Eine Tochtergesellschaft der CIMIC-Unternehmensgruppe erhielt den Zuschlag für den Bau des neuen Notre Dame College in Queensland, Australien, für die Brisbane Catholic Education. Die Gesellschaft wird fünf hochmoderne Gebäude, darunter ein Verwaltungsgebäude, verschiedene Lernbereiche, Sportplätze und eine Werkstatt, errichten und die Landschaftsgestaltung vornehmen.
Im Bereich Verteidigung erhielt CPB den Zuschlag für ein 370 Mio. australische Dollar teures Luftwaffenstützpunkt- Projekt der Royal Australian Air Force in Queensland. Der Leistungsumfang umfasst die Modernisierung oder den Neubau von Infrastruktur und Einrichtungen. Die Planungsphase wird 2024 beginnen, die Bauarbeiten sollen Mitte 2025 starten und drei Jahre dauern.
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Im Rohstoffsektor sicherte sich unsere Joint-Venture-GesellschaftThiess im April eine sechsjährige Vertragsverlänge- rung im Wert von 1,9 Mrd. australischen Dollar mit BHP in New South Wales, Australien. Der Vertrag sieht vor, dass Thiess weiterhin Dienstleistungen in dem Kohlebergwerk Mount Arthur South erbringt, Bergbaugeräte betreibt und wartet, um die Produktionsanforderungen des Kunden zu erfüllen, und mit dem Kunden und der örtlichen Gemeinde auf die geplante Schließung des Bergwerks hinarbeitet. Diese Vertragsverlängerung ist eine Anerkennung der überzeu- genden Sicherheitsbilanz und der kontinuierlichen operativen Leistung von Thiess und baut auf der langjährigen Beziehung zwischen Thiess und dem Kunden auf, die vor mehr als 30 Jahren begann.
Thiess setzt auch seine Strategie der Diversifizierung nach Rohstoffen und Geografien fort und sicherte sich einen Auftrag für die Kupfermine Esperanza Sur in Chile. Auftragsbeginn war im Februar 2024. Der Leistungsumfang für Thiess umfasst die Bereiche Betrieb, Wartung und Asset Management des Kupferprojekts.
Die Kapitalallokation spielt eine immer wichtigere Rolle bei der strategischen Entwicklung unseres Unternehmens sowohl in Form der Investition von Eigenkapital in Kerngeschäft- und zukunftsträchtige Greenfield-Infrastrukturprojekte als auch in Form von Bolt-on-Akquisitionen sowie Fusionen und Übernahmen.
In Deutschland feierte HOCHTIEF vor Kurzem den Spatenstich für das erste Yexio-Rechenzentrum, das im Innovations- park Heiligenhaus bei Essen entstehen wird. Der Spatenstich markierte einen Meilenstein in der Partnerschaft zwischen HOCHTIEF und dem Infrastrukturinvestor, aus der ein Netzwerk von dezentralen Rechenzentren in ganz Deutschland entstehen soll. Die Bauträger werden die Energieeffizienz und die Nachhaltigkeit des Rechenzentrums auf dem neues- ten Stand der Technik sicherstellen.
Wir investieren auch weiterhin Eigenkapital in unsere PPP-Aktivitäten, bei denen wir weltweit eine führende Rolle spielen. Im Berichtszeitraum investierte CIMICs PPP-Gesellschaft Pacific Partnerships 49 Mio. australische Dollar in das Pulse-Konsortium, das das PPP-Paket Tunnel, Bahnhöfe und die Erschließung des Cross-River-Rail-Projekts in Brisbane erbringt.
Im Zusammenhang mit Bolt-on-Akquisitionen erwarb Sedgman, eine Gesellschaft der CIMIC-Unternehmensgruppe, im März das Unternehmen Prudentia Engineering und baute damit seine Präsenz in der wachsenden Chemie- und Energieindustrie aus, die die Energiewende weltweit unterstützt. Mit der Übernahme erweitert Sedgman seine Kompe- tenz in den Bereichen kritische Mineralien und Mineralienverarbeitung von Kupfer, hochreiner Tonerde, Vanadium, Lithium, Kobalt, seltenen Erden, Uran und Nickel. Sedgman wird die Expertise von Prudentia Engineering auf dem Gebiet der Hydrometallurgie in seine globalen Aktivitäten einbringen und damit die Kapazitäten für seine Kunden erweitern.
Im April gab Sedgman zudem die Übernahme von MinSol Engineering Pty Ltd. bekannt. MinSol verfügt über Erfahrun- gen, die für die Entwicklung der weltweiten Lithiumindustrie seit mehr als 15 Jahren von maßgeblicher Bedeutung sind. Das Know-how von MinSol bei der Verarbeitung von Hartgestein-Lithium, seltenen Erden und Mineralsanden ergänzt Sedgmans Kapazitäten bei der Verarbeitung von Sole-Lithium, die das Unternehmen 2023 mit der Übernahme von Novopro erwarb. Zudem kann Sedgman nun seinen Kunden Komplettlösungen für die Mineralienverarbeitung im Rahmen der globalen Energiewende anbieten.
Diese Akquisitionen vervollständigen die Strategie von Sedgman, ein globaler Komplettanbieter für die Gewinnung und Veredelung von Mineralien zu werden, die für die schnell wachsenden Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energie- träger wichtig sind.
Thiess hat einen Aktienkaufvertrag zum Erwerb von PYBAR Holdings unterzeichnet. Der Dienstleister für die metallhaltige Untertage-Bergbauindustrie ist eines der größten australischen Unternehmen für den Abbau von Hartgestein im Untertagebau. Sobald die üblichen Verkaufsbedingungen erfüllt sind, wird Thiess in einer starken Position sein, um das Wertversprechen für seine Kunden und Beschäftigten weiter zu verbessern.
Anfang 2024 trugen die Aktionäre von Abertis Eigenkapital im Wert von 1,3 Mrd. Euro zur Finanzierung der 2023 angekündigten Transaktionen und der Wachstumsstrategie des Unternehmens bei. Dadurch behält Abertis eine optimale Kapitalstruktur, die im Einklang mit der Verpflichtung des Unternehmens steht, sein Investment-Grade-Rating beizubehalten.
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ESG bleibt eine Priorität für den Konzern. Im Jahr 2023 wurde HOCHTIEF zum 18. Mal in Folge in den Dow Jones Sustainability Index aufgenommen. In dem von S&P Global erstellten Ranking erreichte HOCHTIEF Spitzenplätze. Auch bei wichtigen Umwelt- und Sozialthemen wie Biodiversität und Wassermanagement sowie Arbeitssicherheit und Menschenrechte erzielte HOCHTIEF bessere Ergebnisse in den Ratings.
Darüber hinaus hob MSCI letztes Jahr das ESG-Rating des Konzerns von AA auf AAA an. Damit ist HOCHTIEF im Mitbewerberumfeld das am besten bewertete Unternehmen. Als einer der Gründe für die Rating-Anhebung wird die verbesserte Sicherheitsleistung genannt.
Die Zukunft, für die wir sehr gut aufgestellt sind, birgt riesige Chancen für den Konzern. Wir werden unser Know-how und unsere Fähigkeiten weiterhin zum Nutzen aller unserer Stakeholder einsetzen.
Zur Vereinfachung der operativen Struktur von HOCHTIEF und zur Steigerung der operativen Integration haben wir eine Umstrukturierung des Konzerns in drei Geschäftsfelder vorgenommen: Integrated Solutions (Turner und CIMIC), Engineering and Construction (HOCHTIEF Europe und Flatiron) sowie Infrastructure (Abertis, HOCHTIEF PPP Solutions und Pacific Partnerships). Dadurch können wir unsere Führungsposition bei Kerninfrastrukturanlagen auf innovative Projekte in Bereichen wie Hightech und Digitalisierung, Energiewende, Nachhaltigkeit und kritische
Mineralien ausweiten. Außerdem können wir dadurch unsere Cross-Selling- und operativen Synergien innerhalb des Konzerns verbessern und unsere Lieferkette, unser globales Engineering-Netzwerk und unsere Systeme stärken, um Größenvorteile zu erzielen. Diese Geschäftsfelder umfassen die gesamte Wertschöpfungskette im Bereich Infrastruktur.
Im Rahmen der Finanzberichterstattung werden wir anhand der vorliegenden Ergebnisse für das erste Quartal 2024 die Aktivitäten des Konzerns auf der Grundlage der vier Berichtssegmente Turner, CIMIC, Engineering and Construction und Abertis darstellen, wodurch sich die Markttransparenz unserer operativen Gesellschaften verbessern wird.
Konzernausblick
HOCHTIEF ist mit seiner soliden, langjährigen lokalen Aufstellung in seinen wichtigsten entwickelten Märkten, seiner Diversifizierung bei Regionen und Währungen sowie einem deutlich risikoärmeren und wachsenden Auftragsbestand für die Zukunft gut positioniert.
Unsere Guidance für 2024 ist es, einen operativen Konzerngewinn zwischen 560 und 610 Mio. Euro zu erzielen. Dies entspricht - vorbehaltlich der Marktbedingungen - einer Steigerung um bis zu 10 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Ihr
Juan Santamaría Cases
Vorsitzender des Vorstands
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Zwischenlagebericht
Ertrags-, Finanz- und Vermögenslage
Zusammenfassende Beurteilung des Geschäftsverlaufs und der wirtschaftlichen Lage
Nachdem HOCHTIEF in den Vorjahren seine Kernmarktpositionen konsolidiert und gefestigt hat, arbeitete der
Konzern zum Jahresauftakt 2024 am weiteren Ausbau der Präsenz in den strukturellen Wachstumsbereichen Hightech, Energiewende und nachhaltige Infrastruktur.
Zur besseren Beurteilung der operativen Entwicklung des HOCHTIEF-Konzerns in den Wachstumsmärkten hat HOCHTIEF eine neue - auf das Managementmodell ausgerichtete - Organisationsstruktur eingeführt. Die ab 2024 berichtete Segmentierung basiert auf der neuen internen Berichterstattung und umfasst die folgenden Segmente:
- Turner ist ein führendes amerikanisches Unternehmen im allgemeinen Hochbau, das umfassende Services für Projekte aller Art und Größe in Nordamerika und auf der ganzen Welt anbietet und erfolgreich die Chancen in Hightech-Wachstumsmärkten wie Rechenzentren und Batterieanlagen für Elektrofahrzeuge nutzt.
- CIMIC als australisches Unternehmen bündelt seine Aktivitäten in den Bereichen Bau, Dienstleistungen und PPP im asiatisch-pazifischen Raum und beinhaltet unter anderem die Beteiligung an Thiess, die nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen wird.
- Engineering and Construction bündelt die Bauaktivitäten und das PPP-Geschäft in Europa zusammen mit der Tiefbaugesellschaft Flatiron in Nordamerika.
- Abertis beinhaltet die Beteiligung am spanischen Mautstraßenbetreiber Abertis Infraestructuras, S.A., und ist nach der Equity-Methode in den Konzernabschluss einbezogen.
- Corporate beinhaltet die Konzernzentrale und andere, nicht den gesondert dargestellten Segmenten zuordenbare Tätigkeiten, wie beispielsweise das Management unserer finanziellen Ressourcen und Versicherungsaktivitäten, sowie Konsolidierungseffekte.
Die Vergleichszahlen des Vorjahres werden entsprechend dieser neuen Segmentierung berichtet.
Die Ergebnisentwicklung zum Jahresauftakt 2024 zeigt, dass HOCHTIEF mit dem eingeschlagenen Weg der Fokussierung auf Chancen in Wachstumsmärkten weiter erfolgreich ist. Sowohl der nominale als auch der operative Konzerngewinn verbesserten sich im ersten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahr. Darüber hinaus lagen auch die Auftragseingänge sowie der Auftragsbestand deutlich über den Vergleichswerten des Vorjahres. Dabei erreichten die Auftragseingänge ein neues Q1-Rekordniveau und lagen mit 10,5 Mrd. Euro im ersten Quartal 2024 währungsbereinigt um 25 Prozent über dem Vorjahresniveau.
Konzernumsatz und Ertragslage
HOCHTIEF erzielte im ersten Quartal 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 6,8 Mrd. Euro. Der Vergleichswert des Vorjahres (6,2 Mrd. Euro) wurde damit um 9 Prozent übertroffen. Auf währungsbereinigter Basis belief sich das Umsatzwachstum auf 11 Prozent. Alle Segmente trugen zu diesem Umsatzwachstum bei.
Umsatzerlöse
Q1 | Q1 | Verän- | Veränderung | |||||
(In Mio. EUR) | 2024 | 2023 | derung | währungsbereinigt | ||||
Turner | 4.020,1 | 3.659,0 | 9,9 % | 10,4 % | ||||
CIMIC | 1.886,9 | 1.793,4 | 5,2 % | 10,2 % | ||||
Engineering and Construction | 810,8 | 695,6 | 16,6 % | 16,8 % | ||||
Corporate | 39,1 | 41,1 | -4,9 % | -4,4 % | ||||
HOCHTIEF-Konzern | 6.756,9 | 6.189,1 | 9,2 % | 10,9 % | ||||
Die Umsatzerlöse von Turner beliefen sich im ersten Quartal 2024 auf 4,0 Mrd. Euro und lagen damit um 10 Prozent über dem Vorjahreswert von 3,7 Mrd. Euro. Das Umsatzwachstum gegenüber dem Vorjahr resultierte insbesondere aus den Bereichen Hightech, soziale Infrastruktur und Verkehr. Auf währungsbereinigter Basis ergab sich ein Anstieg um ebenfalls 10 Prozent.
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CIMIC erzielte im ersten Quartal 2024 Umsatzerlöse in Höhe von 1,9 Mrd. Euro. Der Vergleichswert des Vorjahres
(1,8 Mrd. Euro) wurde damit um 5 Prozent übertroffen. Die Umsatzerlöse von CIMIC stiegen in Landeswährung um
10 Prozent auf 3,1 Mrd. australische Dollar - getragen von einem weiterhin hohen Auftragsbestand und der anhalten- den Wachstumsdynamik im australischen Bau- und Dienstleistungsgeschäft und getrieben von der Zunahme der Aktivitäten auf den Märkten für Hightech und Energiewende.
Der Bereich Engineering and Construction erzielte im ersten Quartal 2024 Umsatzerlöse in Höhe von rund
811 Mio. Euro. Im Vergleich zum Vorjahr (696 Mio. Euro) stiegen die Umsätze damit um 115 Mio. Euro beziehungs- weise währungsbereinigt um knapp 17 Prozent.
Das auf Märkten außerhalb Deutschlands erzielte Umsatzvolumen belief sich im ersten Quartal 2024 auf 6,5 Mrd. Euro (Vorjahr 6,0 Mrd. Euro). Der Internationalisierungsgrad des HOCHTIEF-Konzerns lag mit 97 Prozent auf dem Niveau des Vorjahres.
Ergebnis vor Steuern (PBT)
Q1 | Q1 | Verän- | Veränderung | |||||
(In Mio. EUR) | 2024 | 2023 | derung | währungsbereinigt | ||||
Turner | 108,4 | 85,4 | 26,9 % | 27,5 % | ||||
CIMIC | 77,8 | 91,6 | -15,1 % | -11,0 % | ||||
Engineering and Construction | 15,9 | 13,2 | 20,5 % | 19,7 % | ||||
Abertis | 18,1 | 18,5 | -2,2 % | -2,2 % | ||||
Corporate | -24,8 | -17,4 | -42,5 % | -45,4 % | ||||
Nominales PBT Konzern | 195,4 | 191,3 | 2,1 % | 4,0 % | ||||
Nicht operative Effekte | 10,2 | 11,7 | -12,8 % | |||||
Restrukturierung | 5,7 | 4,4 | 29,5 % | |||||
Investition/Desinvestition | 3,5 | 2,3 | 52,2 % | |||||
Wertberichtigungen | 0,0 | 0,0 | - | |||||
Verschiedenes | 1,0 | 5,0 | -80,0 % | |||||
Operatives PBT Konzern | 205,6 | 203,0 | 1,3 % | |||||
Das Beteiligungsergebnis aus at Equity bewerteten assoziierten und Gemeinschaftsunternehmen sowie übrigen Beteiligungen belief sich im ersten Quartal 2024 auf 72 Mio. Euro und lag damit insgesamt auf Vorjahresniveau
(73 Mio. Euro). Der darin enthaltene Ergebnisbeitrag von Abertis in Höhe von 18 Mio. Euro blieb im Vorjahresvergleich stabil.
Im Finanzergebnis fielen im ersten Quartal 2024 per Saldo Aufwendungen in Höhe von 26 Mio. Euro an (Vorjahr
32 Mio. Euro). Die Veränderung gegenüber dem Vorjahr ist im Wesentlichen auf höhere Zinserträge zurückzuführen.
HOCHTIEF erzielte im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 ein gegenüber dem Vorjahreswert (191 Mio. Euro) leicht verbessertes nominales Ergebnis vor Steuern (PBT) in Höhe von 195 Mio. Euro. Das operative PBT (nominales PBT, bereinigt um nicht operative Effekte) belief sich in der Berichtsperiode auf 206 Mio. Euro (Vorjahr 203 Mio. Euro).
Das nominale PBT von Turner belief sich im ersten Quartal 2024 auf 108 Mio. Euro. Die Verbesserung um 27 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert (85 Mio. Euro) ist insbesondere auf die Fortsetzung der starken Umsatzentwicklung bei höheren Margen im Zusammenhang mit der Fokussierung von Turner auf Chancen in den Hightech-Infrastruktur- märkten zurückzuführen.
CIMIC erzielte im ersten Quartal 2024 ein nominales PBT in Höhe von 78 Mio. Euro (129 Mio. australische Dollar) im Vergleich zu 92 Mio. Euro (145 Mio. australische Dollar) im ersten Quartal 2023. Der Rückgang um 15 Prozent (währungsbereinigt -11 Prozent) war in erster Linie auf den im Vorjahr noch enthaltenen Ergebnisbeitrag der zum Jahresende 2023 vollständig veräußerten Beteiligung Ventia zurückzuführen. Bereinigt um den Ventia-Effekt
(15 Mio. Euro) belief sich das PBT von CIMIC im ersten Quartal auf einem ähnlichen Niveau wie im Vorjahr.
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Das Segment Engineering and Construction erzielte im ersten Quartal 2024 ein nominales PBT in Höhe von 16 Mio. Euro und lag damit über dem Vorjahreswert (13 Mio. Euro).
Der Beitrag von Abertis zum Ergebnis des HOCHTIEF-Konzerns spiegelt die 20-Prozent-Beteiligung des Konzerns an der Abertis HoldCo S.A., die operative Entwicklung von Abertis, Effekte aus der nicht zahlungswirksamen Kaufpreis- allokation (PPA) und HoldCo-Kosten wider. Im ersten Quartal 2024 lag der Ergebnisbeitrag aufgrund der weiterhin guten Verkehrsentwicklung (durchschnittliches tägliches Verkehrsaufkommen: +1 Prozent) mit 18 Mio. Euro nahezu unverändert auf Vorjahreshöhe (19 Mio. Euro).
Die Aufwendungen aus Ertragsteuern beliefen sich im ersten Quartal 2024 auf 58 Mio. Euro (Vorjahr 61 Mio. Euro). Daraus resultiert eine Steuerquote in Höhe von 29 Prozent (Vorjahr 32 Prozent).
Der nominale Konzerngewinn des HOCHTIEF-Konzerns verbesserte sich im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 gegenüber dem Vorjahr (128 Mio. Euro) um 4 Prozent auf 133 Mio. Euro. Der operative Konzerngewinn legte mit
142 Mio. Euro in der Berichtsperiode ebenfalls zu und übertraf den entsprechenden Vorjahreswert (138 Mio. Euro) um 3 Prozent bzw. um 16 Prozent vor Ventia.
Konzerngewinn
Q1 | Q1 | Verän- | Veränderung | |||||
(In Mio. EUR) | 2024 | 2023 | derung | währungsbereinigt | ||||
Turner | 73,7 | 61,4 | 20,0 % | 20,7 % | ||||
CIMIC | 61,3 | 69,2 | -11,4 % | -7,2 % | ||||
Engineering and Construction | 9,3 | 8,6 | 8,1 % | 7,0 % | ||||
Abertis | 18,1 | 18,5 | -2,2 % | -2,2 % | ||||
Corporate | -29,6 | -30,2 | 2,0 % | 0,3 % | ||||
Nominaler Konzerngewinn | 132,8 | 127,5 | 4,2 % | 6,2 % | ||||
Nicht operative Effekte | 9,4 | 10,0 | -6,0 % | |||||
Restrukturierung | 5,0 | 3,7 | 35,1 % | |||||
Investition/Desinvestition | 3,5 | 2,3 | 52,2 % | |||||
Wertberichtigungen | 0,0 | 0,0 | - | |||||
Verschiedenes | 0,9 | 4,0 | -77,5 % | |||||
Operativer Konzerngewinn | 142,2 | 137,5 | 3,4 % | |||||
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HumeLink-West-Projekt, 851 Mio. Euro, New South Wales, Australien | Ausbau der Schnellladesäuleninfrastruktur, Deutschland |
Hopeland-Solarpark, Queensland, Australien | Royal Prince Alfred Hospital, Sydney, Australien |
CopperString 2032, Queensland, Australien | Clemson College of Veterinary Medicine, 194 Mio. Euro, South Carolina, USA |
Batterieproduktionsanlage für Elektrofahrzeuge, Kansas, USA | Spectrum Center Renovation, 124 Mio. Euro, North Carolina, USA |
Meta-Rechenzentrum, mehr als 800 Mio. US-Dollar, Indiana, USA | Justizzentrum Frankfurt, Deutschland |
Weitere Rechenzentren, 4,2 Mrd. US-Dollar, USA | Mehrere Klimaresilienzprojekte, USA |
Rechenzentrum, Warschau, Polen | Burnett River, Staumauerprojekt, Queensland, Australien |
Canberra Light Rail Stage 2A, 350 Mio. Euro, Australien | Mount Arthur South, 1,2 Mrd. Euro, New South Wales, Australien |
Suburban Rail Loop East, 2,2 Mrd. Euro, Victoria, Australien | Eastbound State Route 91, Kalifornien, USA |
Royal Australian Air Force Base, 224 Mio. Euro, Queensland, Australien | |
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