Basel (awp) - Der Arealentwickler Hiag verstärkt sich mit der Übernahme eines Gewerbegebiets in Meyrin im Kanton Genf. Das Areal gegenüber dem Bahnhof von Meyrin umfasst Angaben vom Freitag zufolge 9'700 Quadratmeter Nutzfläche, und der annualisierte Liegenschaftsertrag beläuft sich auf 0,7 Mio CHF bei einem aktuellen Vermietungsstand von rund 95%.

Das Areal sei eine "ideale" strategische Erweiterung des Portfolios, heisst es weiter. Auf dem Gelände sei in den nächsten zehn Jahren ein Entwicklungsprojekt geplant, und der vorgesehene Ausbau der S-Bahn CEVA (Léman Express) mit Anbindung an den Hauptbahnhof Genf werde es weiter aufwerten.

Hiag geht davon aus, dass die Transaktion innerhalb von einer Frist von zwei Monaten vollzogen wird.

LANGFRISTIGES POTENZIAL

Der Mietertrag des Areals macht zwar nur einen Bruchteil des derzeitigen Liegenschaftsertrags aus, der 2016 bei 52,4 Mio CHF zu liegen kam. Das langfristige Sanierungs- und Neubewertungspotential in dieser aufstrebenden Region sei aber attraktiv, merkt Vontobel-Analyst Stefan Schuermann an.

Schuermann geht davon aus, dass Hiag zwischen 50 bis 60 Mio CHF dafür gezahlt hat, finanziert durch eigene Mittel sowie Erlöse aus der jüngsten Anleiheemission über 150 Mio CHF. Ihn würde es nicht überraschen, wenn Hiag weitere ähnliche Transaktionen abschliessen kann.

Da Hiag zudem Anfang Mai die Papier- und Ausrüstungsmaschinen auf dem Papieri-Areal im solothurnischen Biberist für einen "hohen einstelligen Millionenbereich" verkauft hatte, müsse er seine Gewinnschätzungen überarbeiten. Er rechnet mit einem starken Halbjahresresultat. Das Kursziel für die Hiag-Aktie sieht er unverändert bei 108 CHF, das Anlagerating lautet "Hold".

Die wenig liquide Hiag-Aktie rückt am Freitagvormittag bei unauffälligem Volumen um 0,7% auf 123,60 CHF vor und liegt damit im Trend. Seit Jahresbeginn hat der Titel gegenüber dem Gesamtmarkt aber leicht die Nase vorn (+18% vs. +14%).

cp/ra