Die wirtschaftsrelevanten Themen aus den Medien, zusammengestellt von Dow Jones Newswires.

PROGLOVE - Nach Informationen der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) erwirbt Nordic Capital den Mini-Scanner-Hersteller Proglove für eine halbe Milliarde Euro. Proglove-Vorstandschef Andreas König plant eine ähnliche Erfolgsstory wie beim MDAX-Unternehmen Teamviewer, das er früher geführt hat. "Das ist der Plan, ja. Die Firma hat wirklich das Potenzial, richtig groß zu werden", sagte er. (FAZ)

HENSOLDT - Die Bundesregierung will die Ausrüstung der Ukraine mit Artillerie durch eine Lieferung von Radargeräten und Hochleistungskameras flankieren. Nach Informationen des Handelsblatts hat sie bei der Industrie um Angebote für eine substanzielle Anzahl von Radaren der Typen "Spexer" und "Cobra", Passivradare und "Nightowl"-Kameras zur Lieferung in die Ukraine gebeten. Dabei geht es um ein Gesamtvolumen von 50 Millionen Euro. Die Systeme "Spexer", "Cobra" und "Nightowl" werden vom deutschen Hersteller Hensoldt produziert. Das Unternehmen lehnte eine Stellungnahme ab. (Handelsblatt)

ROSNEFT - Die Energieökonomin Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat sich für eine Enteignung der Ölraffinerie im brandenburgischen Schwedt ausgesprochen, die mehrheitlich im Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft liegt. "Die Raffinerie Schwedt kann nicht in Rosneft-Hand bleiben. Genau wie Gazprom Germania ist eine andere Lösung nötig. Die treuhänderische Verwaltung nach dem Beispiel Gazprom Germania ist sinnvoll, ebenso eine Enteignung", sagte Kemfert der Rheinischen Post. Es handele sich dabei um kritische Infrastruktur zur Sicherstellung der Versorgungssicherheit in Deutschland. Diese liege damit im höheren Interesse Deutschlands. (Rheinische Post)

VOLKSWAGEN/SOFTWARE - Im Kampf um die Schwierigkeiten der Software-Sparte Cariad holt Volkswagen externe Berater zur Hilfe. Fachleute von McKinsey haben laut FAZ die Arbeit der Einheit analysiert und dem Konzernvorstand erste Einschätzungen vorgelegt. Auf den Weg gebracht habe das Gernot Döllner, Strategiechef und Leiter des VW-Generalsekretariats, im Auftrag von Vorstandschef Herbert Diess. Dieser steht unter Druck, da er im Vorstand seit einigen Monaten für die Konzernsoftware verantwortlich ist. Die Analyse habe gravierende Schwierigkeiten offengelegt, vor allem in der Verteilung von Ressourcen. (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

ADLER/VICEROY - Leerverkäufer Fraser Perring von der Investment-Firma Viceroy Research wittert bei der Adler Group Betrug und warnt Anleger vor einem Totalausfall-Risiko. "Den Adler-Aktionären droht der Totalverlust, wie im Fall Wirecard werden sie hinters Licht geführt", sagte Perring der Bild Zeitung. Perring hält es für "Marktmanipulation", dass das Unternehmen weiter darauf besteht, die Bilanz sei dennoch valide. Auch die Finanzaufsicht sieht Perring in der Pflicht. Die Regulierungsbehörden "müssen aktiv werden, damit Adler nicht weiter so tut, als sei die gescheiterte Prüfung eine erfolgreiche gewesen". (Bild-Zeitung)

COVESTRO - Ein Gasembargo träfe Covestro härter als ein Ölembargo, sagte Finanzchef Thomas Toepfer der Börsen-Zeitung. "So sehr man unterschreiben kann, dass sich die Industrie in ihrer Gesamtheit so schnell wie möglich von russischem Erdgas unabhängig machen muss, so sehr gilt auch, dass das auf kurze Frist sehr schwierig ist." Eine teilweise Reduzierung im Sommer könne die deutsche Industrie noch einigermaßen verkraften, Einschränkungen würden die Industrie vor allem im Winterhalbjahr treffen. (Börsen-Zeitung)

BMW/AUDI/CHINA - BMW und Audi haben wegen des Ukraine-Krieges den Bahntransport von Autos aus Deutschland nach China, den größten Markt für beide Autobauer, ausgesetzt. "Aufgrund der aktuellen geopolitischen Lage werden unsere Zugtransporte auf der Seidenstraße und der Transsibirischen Eisenbahn aus Gründen der Planungs- und Liefersicherheit vorübergehend auf alternative Routen bzw. Transportmittel umgestellt", zitiert die Financial Times BMW. "Fahrzeuge für China und die Mongolei werden nun per Schiff ab Bremerhaven transportiert." Auch die VW-Tochter Audi habe bestätigt, dass sie die Bahntransporte eingestellt hat. (Financial Times)

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May 04, 2022 01:29 ET (05:29 GMT)