Kopenhagen (Reuters) - Der schwedische Modekonzern H&M ist im Herbst zwar etwas stärker gewachsen als erwartet.

Dennoch hinkt er damit dem Branchenprimus, der Zara-Mutter Inditex, hinterher. Die Erlöse stiegen im Zeitraum September bis November um zehn Prozent auf 62,5 Milliarden Kronen (5,8 Milliarden Euro), wie die weltweite Nummer Zwei am Donnerstag mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von 9,5 Prozent gerechnet. Zur Ergebnisentwicklung wird der Vorstand sich aber erst am 27. Januar äußern. Die Anleger waren enttäuscht: Die Aktien gaben um 4,5 Prozent nach.

"Wir werden bis Ende Januar nicht wissen, in welchem Ausmaß die unter Druck stehenden Bruttomargen und die sich beschleunigende Inflation der Betriebskosten dazu beigetragen haben, die Ergebnisentwicklung zu beeinträchtigen", schrieb Jefferies-Analyst James Grzinic. "Dies ist ein etwas enttäuschendes Update im Kontext der Erwartungen, die in den letzten Wochen angesichts etwas besserer Marktdaten aus Deutschland und Schweden höher lagen", kommentierten Analysten von J.P. Morgan.

H&M teilte weiter mit, die Aktivitäten in Russland und Weißrussland seien im Laufe des Quartals aufgelöst, die verbliebenen Lagerbestände verkauft und die letzten Geschäfte am 30. November geschlossen worden. Zudem seien in China wegen der Corona-Lockdowns in den vergangenen Monaten 25 bis 50 Geschäfte vorübergehend geschlossen worden.

H&M konnte zuletzt mit dem größeren Wettbewerber Inditex nicht mithalten und setzte als erster großer europäischer Einzelhändler den Rotstift beim Personal an. So sollen zwei Milliarden Kronen pro Jahr eingespart werden.

Inditex meldete derweil kräftige Zuwächse für den Zeitraum Februar bis Oktober, räumte aber ein, dass die Dynamik in den vergangenen Wochen nachgelassen habe. Nach einem Umsatzplus von 20 Prozent in den ersten neun Monaten, legten die Erlöse zwischen November und dem 8. Dezember nur noch um zwölf Prozent zu.

(Bericht von Stine Jacobsen, geschrieben von Anneli Palmen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)