FRANKFURT (Dow Jones)--Am deutschen Aktienmarkt ging es am Freitag nach unten. Damit hielt die nervöse Berg- und Talfahrt der vergangenen Tage weiter an. Der DAX schloss 1,3 Prozent tiefer bei 15.319 Zählern, seit Jahresbeginn geht es nach knapp einem Monat um 3,5 Prozent nach unten. Nach der Börsenregel, wie der Januar so das Jahr, sähe es nicht gut für 2022 an der Börse aus. Vor allem für den TecDAX, der bereits 13 Prozent tiefer notiert. Selbst ein schwacher Euro, der bei 1,1165 Dollar notiert, liefert den exportstarken Unternehmen kaum Unterstützung.

Kommende Woche steht die Sitzung der Europäischen Zentralbank im Fokus. Konstantin Veit, Portfoliomanager beim PIMCO, erwartet, dass die EZB bestrebt sein werde, die geldpolitische Sitzung zu einem unauffälligen Ereignis zu machen und auch wahrscheinlich den größten Teil des Jahres 2022 auf Autopilot fahre. Nach der Gewinnwarnung am Morgen stellte die Aktie von Henkel mit einem Minus von 11,3 den größten Verlierer im DAX.


   Deutsches BIP schwach - Wirtschaft im Winterschlaf 

Die Wirtschaftsleistung Deutschlands hat sich im vierten Quartal 2021 schwächer als erwartet entwickelt und könnte im laufenden Quartal erneut sinken. Das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) fiel gegenüber dem Vorquartal um 0,7 Prozent. Nach Angaben der Statistiker sank der Privatkonsum im Schlussquartal, während der Staatskonsum zunahm. Die Bauinvestitionen gingen zurück. Für das laufende Quartal ist Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer pessimistisch: "Nach dem Minus im vierten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal erneut leicht sinken".


   Henkel brechen mit Gewinnwarnung ein 

Die Analysten der DZ Bank sprachen bei Henkel mit Blick auf die Geschäftszahlen 2021 und den Ausblick 2022 von einer Gewinnwarnung. In Reaktion darauf haben sie ihre Ergebnisschätzungen für die Geschäftsjahre 2022 und folgende gesenkt, das Votum lautet nun Halten nach Kaufen. Einer der Hauptgründe für die Gewinnwarnung seien die voraussichtlich nochmals deutlich steigenden Materialkosten.

Die Entwicklung der Kosten wird auch bei den energieintensiven Stahlunternehmen zusehend kritisch gesehen, wo ebenfalls die Inputkosten steigen. So gaben Thyssenkrupp um 3,8 Prozent nach, Salzgitter verloren 6 Prozent. Für die Aktie der Adler Group ging es gut 11 Prozent nach unten. Die Verkaufswelle löste die Nachricht aus, dass die umfassende Prüfung der Vorwürfe eines Leerverkäufers durch KPMG noch anhalte und sich die Veröffentlichung des Geschäftsberichts 2021 in Folge verschiebe.


=== 
INDEX          zuletzt  +/- %  +/- % YTD 
DAX          15.318,95  -1,3%     -3,56% 
DAX-Future   15.322,00  -1,0%     -3,23% 
XDAX         15.329,68  -0,6%     -3,27% 
MDAX         33.074,81  -0,5%     -5,83% 
TecDAX        3.412,09  +0,0%    -12,96% 
SDAX         14.785,60  -1,5%     -9,92% 
zuletzt             +/- Ticks 
Bund-Future     170,01    -19 
 
Index   Gewinner  Verlierer  unv.  Umsatz Mio Euro  Mio Aktien  Vortag 
DAX            8         32     0          5.101,2        91,4   106,0 
MDAX          17         31     2            668,4        35,9    39,5 
TecDAX        12         15     3          1.346,5        35,0    42,0 
SDAX          19         50     1            277,1        14,9    12,7 
=== 

Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com

DJG/thl/err

(END) Dow Jones Newswires

January 28, 2022 11:55 ET (16:55 GMT)