Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel nennt nun detailliertere Einsparziele für die zweite Phase der Restrukturierung des neuen Großsegments Consumer Brands, die die Lieferketten betrifft.

Die zweite Phase, die 2023 beginnt, soll laut Investorenpräsentation ab 2026 zu Nettoeinsparungen von etwa 150 Millionen Euro jährlich führen. Dafür rechnet der Konzern mit Einmalaufwendungen von 250 Millionen Euro sowie Investitionen. Die Prognose 2023 berücksichtige bereits entsprechend einen Teil der Restrukturierungsaufwendungen.

In dieser Phase sollen Henkels weltweit 45 Produktionsstätten, 140 Warenlager und die Zusammenarbeit mit 470 externen Auftragsfertigern in den Konsumentengeschäften auf Effizienz geprüft und neu aufgestellt werden. Dabei sollen Netzwerke der Lohnhersteller sowie Beschaffungskosten und Logistikprozesse optimiert werden. Überwiegend bis Ende 2025 sollen die sich daraus ergebenden Maßnahmen in der gesamtem Produktion und Logistik umgesetzt sein.

Für die erste Phase - das Zusammenlegen von Laundry & Home Care und Beauty Care und die Optimierung der Organisationsstruktur - hat der Konzern die Einsparziele bestätigt. Insgesamt sind 2.000 Stellen weltweit in der ersten Phase der Maßnahmen betroffen, davon seien laut Präsentation bis Jahresende 2022 etwa 1.000 Stellen abgebaut worden.

Die beiden Bereiche zusammen haben knapp 20.000 Mitarbeiter in 60 Ländern, etwa 15 Prozent davon in Deutschland an verschiedenen Standorten. Ab 2024 sollen bei den Phase-1-Maßnahmen jährliche Einsparungen von 250 Millionen Euro erreicht werden. Davon wurden den Angaben zufolge 2022 etwas 60 Millionen realisiert. Die Einmalaufwendungen dafür sieht der Konzern weiter bei 350 Millionen Euro, davon seien 2022 etwa 290 Millionen angefallen.

Phase 1 und Phase 2 sollen mittelfristig jährlich zusammen brutto 500 Millionen Euro einsparen, der Nettoeinspareffekt soll 400 Millionen Euro betragen.

Auch bei der Portfolio-Optimierung des Konsumentengeschäfts macht der Konzern nach eigenen Angaben Fortschritte. Von Aktivitäten mit einem Umsatz von bis zu 1 Milliarde Euro, das auf Veräußerung, Aufgabe oder Verbleib im Konzern geprüft wird, seien im vergangenen Jahr Geschäfte mit einem Umsatz von rund 400 Millionen Euro geprüft worden.

Davon seien Geschäftsfelder mit 200 Millionen Euro Umsatz verkauft worden, der Rest fiel in die Kategorie Aufgabe oder Verbleib im Konzern, Henkel äußerte sich im einzelnen nicht dazu. Das heißt, dass Konsumenten-Geschäfte mit einem Umsatz von bis zu 600 Millionen Euro weiterhin auf dem Prüfstand stehen. Bei der Entscheidung hat nach früheren Angaben die erwartete Margenentwicklung Priorität vor der Umsatzentwicklung.

Das neue Segment Consumer Brands ist seit Anfang 2023 etabliert. Henkel hat nun nur noch zwei Geschäftssegmente anstatt drei - Consumer Brands und Adhesive Technologies.

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DJG/uxd/smh

(END) Dow Jones Newswires

March 07, 2023 04:55 ET (09:55 GMT)