FRANKFURT (dpa-AFX) - Trotz solider Umsatzzahlen zum dritten Quartal und angehobener Jahresziele ist die Vorzugsaktie von Henkel am Dienstag auf Berg- und Talfahrt gegangen. Analysten äußerten sich positiv, aber auch zum Teil kritisch zum Zahlenwerk und den Aussagen des Klebstoff- und Konsumgüterherstellers.

Nachdem die Papiere zum Handelsstart bis auf 60,64 Euro abgesackt waren, erholten sie sich und stiegen auf 64,10 Euro. Am späteren Vormittag zeigten sie sich schließlich prozentual unverändert bei 63,32 Euro. Im bisherigen Jahresverlauf steht das Henkel-Papier allerdings mit einem Verlust von 10,5 Prozent vergleichsweise gut da. Unter den 40 Dax-Werten nimmt es hier Rang 14 ein. Der Leitindex hat bislang in diesem Jahr 14,6 Prozent verloren.

Analysten lobten unisono die besser als erwartet ausgefallenen Quartalsumsätze. Allerdings seien sie vor allem auf das Klebstoff-Geschäft zurückzuführen, gingen unter anderem die Experten von Goldman Sachs oder JPMorgan ins Detail. Die Volumina im Consumer-Bereich mit Wasch- und Reinigungsmitteln dagegen seien rückläufig gewesen und stünden im Vergleich zu Konkurrenten stärker unter Druck. Das bereite Sorgen, schrieb Goldman-Analyst Olivier Nicolaï. Laut Bernstein-Analyst Bruno Monteyne ist es daher nun wichtig zu quantifizieren, wie viel davon eine Nachfragereaktion auf die Preisanhebungen von Henkel gewesen sei und wie viel selbst verursacht sei, etwa durch nicht fortgeführte Aktivitäten.

Martin Deboo, Analyst bei Jefferies, verwies zudem darauf, dass die Jahresziele von Henkel nun zwar klarer und auch etwas höher seien, der Konsens dies aber bereits auf dem Schirm habe. Henkel geht nun von einem organischen Wachstum von sieben bis acht Prozent aus. Zuvor hatte das Unternehmen 5,5 bis 7,5 Prozent angepeilt./ck/tih/stk