Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Henkel gibt die eigenen Geschäfte in Russland auf. Wie der Düsseldorfer Konsumgüterkonzern mitteilte, hat Henkel dies "vor dem Hintergrund der aktuellen Entwicklungen des Krieges in der Ukraine" entschieden. "Der Umsetzungsprozess wird nun vorbereitet", teilte Henkel mit. Der DAX-Konzern werde eng mit seinen Teams in Russland an den Details arbeiten, um einen geordneten Ablauf zu gewährleisten.

Die 2.500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen von Henkel in Russland würden währenddessen weiterbeschäftigt und -bezahlt.

Die finanziellen Auswirkungen des Ausstiegs könnten zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht näher quantifiziert werden. "Henkel verurteilt den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Gewalt gegen unschuldige Zivilisten", sagte CEO Carsten Knobel.

Auf der Hauptversammlung des Konzerns Anfang April hatten einige Aktionäre die andauernde Produktion Henkels in Russland trotz des russischen Angriffskriegs in der Ukraine geäußert. Aufsichtsratsvorsitzende Simone Bagel-Trah hatte daraufhin erklärt, der Konzern verfolge die aktuellen Entwicklungen weiterhin sehr aufmerksam und werde seine "nächsten Entscheidungen und Maßnahmen daran anpassen".

Henkel hat in Russland 11 Produktionsstandorte und produzierte dort unter Beachtung der internationalen Sanktionen und Beschränkungen Haushalts-, Körperpflege- und Heimwerkerprodukte weiter. Das Unternehmen hatte aber seit gut einem Monat alle geplanten Investitionen in Russland gestoppt, Werbung und Sponsoring eingestellt.

Die Buchwerte der Sachanlagen in Russland betrugen CFO Marco Swoboda zufolge Ende 2021 weniger als 5 Prozent des gesamten Sachanlagenvermögens des Konzerns. Von Russland aus exportiert Henkel 10 Prozent in GUS-Staaten.

Eine Vielzahl großer Unternehmen hat inmitten internationaler Sanktionen das Russland-Geschäft aufgegeben oder verkauft.

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April 19, 2022 06:49 ET (10:49 GMT)