Düsseldorf (Reuters) - Der Konsumgüterkonzern Henkel traut sich dank florierender Geschäfte mit seinen Klebstoffen mehr Umsatz zu.

Konzernchef Carsten Knobel hob die Umsatzprognose für 2022 am Dienstag erneut an und erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von 5,5 bis 7,5 Prozent. Zuvor war ein Plus von 4,5 bis 6,5 Prozent anvisiert worden. Vor allem das Geschäft mit Klebstoffen läuft rund, hier erwartet Knobel ebenfalls höhere Umsätze. In der Vergangenheit lasteten aber steigende Material- und Logistikpreise auf den Gewinnen der Düsseldorfer. "Wir arbeiten weiter mit Nachdruck daran, durch umfassende Maßnahmen die Auswirkungen der drastisch gestiegenen Kosten für Rohstoffe, Logistik und Energie auf unsere Ergebnisentwicklung soweit wie möglich zu kompensieren", betonte Knobel. Seine Ertragsziele bestätigte er.

Henkel befindet sich im Umbau, Konzernchef Knobel legt das kriselnde Kosmetikgeschäft mit der Waschmittelsparte zusammen. Er will mit der neuen Sparte mit einem Umsatz von rund zehn Milliarden Euro Henkel schlagkräftiger machen - aber auch die Kosten drücken. Bei der Einführung der neuen Organisationsstruktur liege Henkel vor dem ursprünglich angekündigten Zeitplan, betonte Knobel vor Beginn eines Investorentages, bei dem er am Vormittag über die Umsetzung der Pläne berichten will.

"Angesichts des nach wie vor starken organischen Umsatzwachstums im Unternehmensbereich Adhesive Technologies haben wir heute den Ausblick für das Gesamtjahr 2022 sowohl für den Unternehmensbereich Adhesive Technologies als auch für die Henkel-Gruppe aktualisiert", sagte Knobel. Für die Klebstoff-Sparte, die größte des Konzerns, erwartet er nun ein organisches Umsatzplus von zehn bis zwölf Prozent. Zuvor waren es acht bis zehn Prozent. Die Klebstoffe des Konzerns kommen unter anderem in der Auto- sowie Elektroindustrie oder der Bau-Branche zum Einsatz. Henkel konnte in dem Geschäft offensichtlich gestiegene Kosten an die Kunden weitergeben. Henkel-Aktien legten vorbörslich zu.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)