FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Aktien von Henkel haben am Donnerstag mit einem überdurchschnittlichen Verlust auf die Quartalszahlen und den Ausblick des Konsumgüterkonzerns reagiert. Am Vormittag notierten die Papiere als zweitschwächster Dax-Wert 3,10 Prozent tiefer bei 85,70 Euro. Damit scheint der jüngste Erholungsversuch vorerst verpufft zu sein. Unter der Marke von 84,40 Euro würden die Titel der Düsseldorfer den tiefsten Stand seit Anfang März erreichen. Von der rasanten Erholung von Anfang März bis Anfang April bis auf fast 100 Euro ist nicht mehr viel übrig.

Nach einem guten Jahresauftakt beschleunigte Henkel sein Wachstum im zweiten Quartal noch einmal. Der für seine Industrieklebstoffe und Konsummarken wie Persil bekannte Konzern erhöhte daher sein Umsatzziel für das laufende Jahr. Beim Ergebnis zeigte sich das Management um Konzernchef Carsten Knobel jedoch vorsichtiger: So wurde die Gewinnprognose wegen der Auswirkungen hoher Rohstoffpreise sowie angespannter Lieferketten bestätigt, bei der Umsatzrendite gehen die Düsseldorfer sogar von etwas weniger aus als zuvor.

Bei den Analysten kamen die Neuigkeiten dennoch meist gut an. Der Konsumgüterkonzern habe beim Erlöswachstum aus eigener Kraft positiv überrascht, schrieb Analystin Molly Wylenzek von der Investmentbank Jefferies. Mit Blick auf die Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr hätten die Profitabilität und der Gewinn je Aktie die Erwartungen erfüllt.

Bruno Monteyne vom US-Analysehaus Bernstein Research verwies darauf, dass das Umsatzwachstum aus eigener Kraft im zweiten Quartal über der Konsensschätzung gelegen habe. Die Änderungen bei den Jahreszielen dürften sich bereits in den Konsensschätzungen widerspiegeln und damit auch eingepreist sein, glaubt er./edh/tih/nas