FRANKFURT (Dow Jones)--Die europäischen Aktienmärkte sind nach dem deutlichen Plus am Vortag am Freitag gut behauptet gestartet. So notiert der DAX im frühen Handel 0,2 Prozent höher bei 14.257 Punkten, für den Euro-Stoxx-50 geht es um 0,3 Prozent auf 3.751 Punkte nach oben. Viele Teilnehmer dürften auf Grund des Brückentages dem Markt fernbleiben, so ein Händler. In Dänemark bleibt die Börse geschlossen, am Montag dann auch die Wall Street wegen des "Memorial Day". Die Nachrichtenlage ist zunächst überschaubar.

Der Euro setzt sine Erholung fort und handelt mit 1,0747 Dollar etwas fester. Er nimmt damit ein wenig Druck von der importierten Inflation. Die Anleihen starten dagegen kaum verändert in den Tag.

In China sind die Industriegewinne im April wie erwartet gesunken, da die Produktion mit den Lockdowns in Schanghai und anderen Städten zu kämpfen hatte. Diese fielen um 8,5 Prozent. Einige Industriezweige waren erheblich von Schließungen betroffen, was das allgemeine Gewinnwachstum verlangsamte. Der Automobilsektor war unter den wichtigsten Branchen am stärksten betroffen und drückte den Gewinn des verarbeitenden Gewerbes im April um 6,7 Prozentpunkte. Die Marktstrategen der Commerzbank gehen davon aus, dass die Produktion in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt in den kommenden Monaten wieder zulegt, da Schanghai inzwischen einen mehrstufigen Wiedereröffnungsprozess eingeleitet habe.

Am Nachmittag stehen aus den USA noch die persönlichen Ausgaben und Einkommen für April an, später noch die zweite Umfrage des Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan für Mai.


   Brent mit hohem Wochengewinn 

Die Notierungen für Öl am Terminmarkt haben in den vergangenen Tagen kräftig zugelegt. Während ein Barrel der Sorte Brent am Freitag der Vorwoche noch bei rund 113 Dollar notierte, kostet er aktuell 117,10 Dollar. Den jüngsten Impuls lieferte, dass sich die US-Öllagerbestände laut der staatlichen Energiebehörde EIA weiter verringert haben - und dies im Vorfeld der Urlaubssaison in den USA. Die Marktstrategen der Australia and New Zealand Banking Group erwarten, dass die starke Nachfrage und die Angebotsknappheit den Markt wahrscheinlich weiter anspannen werden. Mit den Schwierigkeiten der EU, eine Einigung über die Sanktionen gegen russisches Öl zu erzielen, werde das Angebot immer knapper.

Die Aktie von VW notiert im frühen Handel 0,8 Prozent im Minus. Die Softwareprobleme im VW-Konzern könnten einem Bericht im Manager Magazin zufolge mehr Zeit und Geld kosten als bislang angenommen. Eine interne Analyse der Unternehmensberatung McKinsey belegt dem Bericht zufolge, dass die Modellverschiebungen und Mehrkosten gravierender seien als bekannt. Für die Aktie von Henkel geht es um 2 Prozent nach unten, nachdem die Analysten von Jefferies das Votum auf "Hold" nach "Buy" gesenkt haben.

Für die Rieter-Aktie geht es nach einer Gewinnwarnung 3,1 Prozent nach unten. Das Unternehmen rechnet mit einem herausfordernden ersten Halbjahr 2022 trotz eines ausserordentlich hohen Auftragsbestandes. Die Analysten von Baader haben das Votum auf "Reduce" nach "Add" gesenkt und das Kursziel auf 105 Franken reduziert. Sie haben zudem ihre EBIT-Schätzung für das laufende Jahr fast halbiert, für 2023 um 12,5 Prozent gesenkt. Sollte sich die schwierige Lage bei den Lieferketten verbessern, gehen die Analysten davon aus, dass das Unternehmen in der Lage sein wird, solide Gewinne zu erwirtschaften.


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Aktienindex              zuletzt      +/- %       absolut      +/- % YTD 
Euro-Stoxx-50           3.750,86      +0,3%         10,55         -12,7% 
Stoxx-50                3.628,91      +0,0%          1,13          -5,0% 
DAX                    14.256,63      +0,2%         25,34         -10,3% 
MDAX                   29.453,38      +0,1%         23,11         -16,1% 
TecDAX                  3.114,43      +0,6%         17,89         -20,6% 
SDAX                   13.547,54      -0,0%         -2,05         -17,5% 
FTSE                    7.548,35      -0,2%        -16,57          +2,4% 
CAC                     6.431,98      +0,3%         21,40         -10,1% 
 
Rentenmarkt              zuletzt                  absolut        +/- YTD 
Dt. Zehnjahresrendite       0,98                    -0,01          +1,16 
US-Zehnjahresrendite        2,75                    +0,00          +1,24 
 
DEVISEN                  zuletzt      +/- %  Fr, 8:17 Uhr  Do, 23:00 Uhr   % YTD 
EUR/USD                   1,0747      +0,1%        1,0754         1,0728   -5,5% 
EUR/JPY                   136,64      +0,2%        136,35         136,40   +4,4% 
EUR/CHF                   1,0313      +0,2%        1,0301         1,0294   -0,6% 
EUR/GBP                   0,8512      -0,0%        0,8508         0,8509   +1,3% 
USD/JPY                   127,12      -0,0%        126,78         127,11  +10,4% 
GBP/USD                   1,2629      +0,2%        1,2641         1,2603   -6,7% 
USD/CNH (Offshore)        6,7585      -0,1%        6,7542         6,7657   +6,4% 
Bitcoin 
BTC/USD                29.077,93      -1,6%     28.660,45      29.492,07  -37,1% 
 
ROHÖL                    zuletzt  VT-Settl.         +/- %        +/- USD   % YTD 
WTI/Nymex                 113,86     114,09         -0,2%          -0,23  +56,4% 
Brent/ICE                 117,10     117,40         -0,3%          -0,30  +54,1% 
 
METALLE                  zuletzt     Vortag         +/- %        +/- USD   % YTD 
Gold (Spot)             1.857,47   1.850,50         +0,4%          +6,97   +1,5% 
Silber (Spot)              22,16      22,02         +0,7%          +0,14   -4,9% 
Platin (Spot)             956,30     952,95         +0,4%          +3,35   -1,5% 
Kupfer-Future               4,28       4,26         +0,4%          +0,02   -4,0% 
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Kontakt zum Autor: thomas.leppert@wsj.com

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May 27, 2022 03:46 ET (07:46 GMT)