Berlin (Reuters) - Der Kochbox-Anbieter HelloFresh baut in Deutschland und Österreich ein eigenes Liefernetzwerk auf.

Dafür habe man auch das Geschäft eines kürzlich eingestellten Lieferpartners übernommen, teilte das Berliner Unternehmen am Mittwoch mit, das keinen Namen nennen wollte. Erst kürzlich hatte das zum Hamburger Versandhauskonzern Otto gehörende Logistikunternehmen Hermes die Tochter Liefery dichtgemacht, die unter anderem für HelloFresh ausgeliefert hatte. Wie viel Geld HelloFresh für den Ausbau des Liefernetzwerkes in die Hand nimmt, wollte die Firma nicht bekanntgeben. Insgesamt sind für dieses Jahr Investitionen von bis zu 150 Millionen Euro eingepreist worden.

Laut HelloFresh werden Kunden in Berlin, Hamburg, Köln, Düsseldorf, München und Wien bereits von dem Unternehmen selbst beliefert. Nun würden weitere Regionen hinzukommen, kündigte der Geschäftsführer für den deutschsprachigen Raum (DACH), Nils Herrmann, an. Inzwischen denkt HelloFresh auch über die Anschaffung einer eigenen Lieferfahrzeug-Flotte mit Kühlfunktion nach. Bisher verfügt das Unternehmen darüber nur in den Niederlanden.

Der in 14 Ländern aktive Anbieter von Lebensmitteln in Kochboxen, die im Abo-Modell mit Rezepten und abgemessenen Zutaten direkt an die Haustür geliefert werden, profitiert in der Corona-Pandemie von geschlossenen Restaurants, Ausgangsbeschränkungen und dem Trend zum Homeoffice. Im vergangenen Jahr war der Umsatz um 111 Prozent auf fast 3,75 Milliarden Euro gestiegen. HelloFresh beliefert inzwischen 5,3 Millionen Kunden.