Zwischenmitteilung 3. Quartal 2021/2022

PERSPEKTIVEN

Heidelberg-Konzern

ZWISCHENMITTEILUNG ZUM 3. QUARTAL 2021/2022

Zahlen

  • Auftragseingang im dritten Quartal 16 Prozent über Vorjahr, nach neun Monaten mit 1.888 Mio € rund 33 Prozent über dem stark durch Covid-19 beeinträchtigten Vergleichszeitraum
  • Auftragsbestand mit 951 Mio € über dem Niveau von vor der Pandemie: gute Basis für das nächste Geschäftsjahr
  • Umsatz steigt nach drei Quartalen trotz einer angespannten Versorgungslage mit Vorprodukten um 21 Prozent auf 1.565 Mio €; Gesamtjahr nunmehr mit mindestens 2,1 Mrd € erwartet (zuvor: mindestens 2,0 Mrd €)
  • EBITDA beträgt nach neun Monaten 132 Mio € - operativer Ergebnisbeitrag durch gestiegenes Volumen und Umsetzungserfolge der Transformation deutlich verbessert
  • Ergebnis nach Steuern nach drei Quartalen bei 40 Mio €
  • Free Cashflow nach neun Monaten mit 69 Mio € deutlich verbessert; Nettofinanzverschuldung weiterhin fast vollständig abgebaut
  • EBITDA-Margenziel für das Geschäftsjahr 2021 / 2022 war am 31. August 2021 aufgrund höherer Erträge aus Asset Management auf 7 bis 7,5 Prozent angehoben worden

Fakten

  • Transformation und Markterholung treiben deutliche Verbesserung der operativen Performance
  • Teileverfügbarkeit aufgrund von Lieferengpässen auch weiterhin Herausforderung für die Produktion
  • Geschlossene Vereinbarung mit Finanzierungspartner Munich Re stärkt Perspektiven für Subskriptionsgeschäft
  • Zukunftsweisende Weiterentwicklung im Bereich Elektromobilität: Kooperation mit SAP für Abrechnungssoftware und Erwerb von Ladesäulentechnologie von EnBW
  • Standort- und Strukturoptimierung weiter vorangetrieben: weitere rund 80.000 Quadratmeter des Standortes Wiesloch-Walldorf werden moderner Industrie- und Gewerbepark
  • Wiederaufnahme der Aktie in den Nebenwerte-AuswahlindexSDAX

Hinweise

Rundungen können in Einzelfällen dazu führen, dass sich in diesem Zwischenbericht Werte nicht exakt zur angegebenen Summe addieren und dass Prozentangaben sich nicht exakt aus den dargestellten Werten ergeben.

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Zwischenmitteilung 3. Quartal 2021/2022

Kennzahlen im Überblick

Angaben in Mio €

Q1 - Q3

Q3

2020/2021

2021/2022

2020/2021

2021/2022

Auftragseingang

1.421

1.888

557

643

Auftragsbestand

682

951

682

951

Umsatzerlöse

1.289

1.565

484

582

EBITDA 1)

109

132

42

57

in Prozent vom Umsatz

8,4

8,4

8,7

9,7

Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit (EBIT)

50

74

22

37

Finanzergebnis

- 35

- 24

- 8

- 7

Ergebnis vor Steuern

15

50

15

30

Ergebnis nach Steuern

3

40

12

27

Eigenkapital

57

161

57

161

Nettofinanzverschuldung 2)

127

6

127

6

Leverage 3)

- 1,2

0,0

- 1,2

0,0

Free Cashflow

- 10

69

42

- 4

Ergebnis je Aktie in €

0,01

0,13

0,04

0,09

Mitarbeiter zum Quartalsende, ohne Auszubildende

10.663

9.872

10.663

9.872

  1. Ergebnis der betrieblichen Tätigkeit vor Zinsen und Steuern und vor Abschreibungen
  2. Saldo der Finanzverbindlichkeiten abzüglich der flüssigen Mittel und der kurzfristigen Wertpapiere
  3. Verhältnis der Nettofinanzverschuldung zum EBITDA der letzten vier Quartale

Hinweise zu diesem Bericht

Gesamtaussage zum Geschäftsverlauf

Seit dem 1. April 2021 weist das Unternehmen die Ergebnis- kennzahlen EBIT und EBITDA inklusive des Restrukturie- rungsergebnisses aus. Die Vorjahreszahlen wurden entspre- chend angepasst.

Um gemäß dem im Rahmen der Neuausrichtung von Heidelberg eingeführten neuen Betriebsmodell den Fokus auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse, Profitabilität und Potenziale besser abbilden zu können, berichtet Heidelberg seit dem 1. April 2021 in einer neuen Segmentstruktur. Mit den drei Segmenten Print Solutions, Packaging Solutions und Technology Solutions richtet Heidelberg die Geschäfts- steuerung noch stärker entlang der Zielmärkte und ihrer jeweiligen Kundenanforderungen aus. Die Vorjahreszahlen wurden entsprechend angepasst.

Der Geschäftsverlauf der Heidelberger Druckmaschinen AG (Heidelberg) in den ersten neun Monaten (1. April bis 31. Dezember 2021) des Geschäftsjahres 2021 / 2022 zeigte trotz zuletzt wieder volatiler Rahmenbedingungen durch erneute pandemiebedingte Einschränkungen und ange- spannte Lieferketten einen deutlichen Aufwärtstrend.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2021 / 2022 hat Heidelberg seine Stellung als führender digi- taler Plattformanbieter in der Druckbranche weiter ausge- baut und hierfür seine Branchenplattform Zaikio Procurement allen Druckereien frei zugänglich gemacht sowie weitere Lieferanten für die Plattform gewonnen. Drucke- reien und ihre Lieferanten können über diese offene und unabhängige Kollaborationsplattform ihren Einkaufspro-

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Heidelberg-Konzern

zess digitalisieren und auf Basis verschiedener Faktoren, zum Beispiel des aktuellen Papier- oder Farbverbrauchs beziehungsweise des Lagerbestands, automatisieren. Zudem hat Heidelberg die Digitalisierung seiner Kunden- beziehungen in Verbindung mit nützlichen Mehrwert- diensten weiter ausgebaut und unter dem Namen ›Heidel- berg Plus‹ alle Elemente des Heidelberg EcoSystems in einem digitalen Kundenportal zusammengefasst. Kunden können nun mit Mobilgeräten den Betrieb der Maschinen überwachen, Verbrauchsmaterialien einkaufen oder Ser- vicetickets erstellen.

Unter dem Motto ›It's SHOWTIME!‹ hat Heidelberg ab Ende Juni 2021 unter den immer noch herausfordernden Rahmenbedingungen eine ganze Reihe von Innovationen für die globale Druckindustrie vorgestellt. Das Unterneh- men präsentierte im Rahmen eines digitalen internationa- len Kundenevents zahlreiche Neuheiten und Weiterent- wicklungen in den Geschäftsfeldern Commercial, Verpa- ckung und Etiketten. In Form von kurzen Livestreams wurden intelligente Lösungen gezeigt, mit denen Drucke- reien ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter verbessern kön- nen. Die Veranstaltung fand zeitlich versetzt in acht Spra- chen und parallel zur Druckfachmesse China Print in Peking statt. Dort feierte Heidelberg erfolgreich und mit großem Kundeninteresse die Weltpremiere seiner neuen Bogenoffsetdruckmaschine Speedmaster CX104. Mit dieser neuen Maschine unterstreicht das Unternehmen seine starke Position im größten Wachstumsmarkt der Branche. Bereits vor dem Serienstart der CX104 lagen Heidelberg weltweit Bestellungen von mehr als 500 Druckwerken die- ser Baureihe vor, der Großteil davon aus China. Im Novem- ber 2021 wurde das 1000. Druckwerk an einen schwedi- schen Verpackungsdrucker verkauft.

Zum Ausbildungsstart am 1. September 2021 hat Heidel- berg sein Angebot an Ausbildungsplätzen deutlich erhöht und unterstreicht so seine Verantwortung bei der berufli- chen Bildung. Dass die Ausbildung bei Heidelberg einen hohen Stellenwert besitzt und qualitativ höchste Standards erfüllt sowie zukunftsorientiert ausgerichtet ist, zeigen auch die jüngsten Auszeichnungen als einer der besten Ausbildungsbetriebe Deutschlands mit dem Prädikat ›sehr hohe Ausbildungsattraktivität‹ durch eine Auswer- tung der Tageszeitung ›Die Welt‹ sowie der Preis ›Industrie 4.0-Talente‹, den Heidelberg-Auszubildende vom baden- württembergischen Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus für den Entwurf eines mechatronischen Arbeitsplatzes erhalten haben. Module zur Digitalisierung

sind bei Heidelberg mittlerweile in allen Ausbildungsberu- fen integraler Bestandteil. Dies war auch für die Auszeich- nung mit Höchstnote bei der Stern-Studie ›Deutschlands Unternehmen mit Zukunft‹ im Oktober 2021 maßgeblich. Im Mittelpunkt der Untersuchung stand die Frage, wie gut Unternehmen in Deutschland insbesondere vor dem Hin- tergrund der Corona-Pandemie auf die Herausforderungen der Digitalisierung vorbereitet sind.

Heidelberg will dazu beitragen, Ressourceneffizienz und Kreislaufwirtschaft im Verpackungsbereich voranzu- treiben. Sein umfassendes Engagement für umweltfreund- liche Produkte und Technologien hat Heidelberg mit dem Beitritt zur internationalen Initiative Healthy Printing im November 2021 bekräftigt, nachdem der Konzern sich Ende September bereits der internationalen Allianz 4evergreen angeschlossen hatte. Bereits 2012 war Heidelberg der Nach- haltigkeitsinitiative Blue Competence des Verbandes Deut- scher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) beigetreten. Im Bereich Nachhaltigkeit hat sich Heidelberg neu aufge- stellt und ein ESG-Gremium etabliert, um ökologische, soziale und gesellschaftliche Aspekte stärker in der Unter- nehmensstrategie zu verankern. Als wichtigen Meilenstein seiner umfassenden Nachhaltigkeitsstrategie hat sich Heidelberg Ende November 2021 zur Klimaneutralität bis 2030 verpflichtet. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bereits mehrere Maßnahmen definiert und deren Umset- zung eingeleitet. Neben den bereits seit Langem fest veran- kerten Themen umweltfreundliche Produkte, nachhaltiges Personalmanagement sowie Compliance und Good Governance steht nun auch im Fokus, die Energieeffizienz an allen Produktions- und Vertriebsstandorten zu steigern und diese mit ›grüner‹ Energie zu versorgen.

Durch die Anfang November 2021 kommunizierte stra- tegische Partnerschaft mit dem Versicherungskonzern Munich Re will Heidelberg sein Geschäft mit digitalen nut- zungsabhängigen Subskriptionsangeboten deutlich aus- bauen. Diese Vertragsmodelle ermöglichen es Kunden, für Druckmaschine, Service und Verbrauchsmaterialien in Abhängigkeit vom eigenen Output zu zahlen. Für Heidel- berg bietet dieses Geschäftsmodell das Potenzial, weniger schwankende und wiederkehrende Umsätze zu generieren. Wie Anfang November kommuniziert, konnte der Ver­ sicherungskonzern Munich Re als Finanzierungspartner gewonnen werden. In zunächst ausgewählten Märkten sollen ab Geschäftsjahr 2022 / 2023 Subskriptionsverträge über Munich Re realisiert werden, für Produkt und Service bleibt Heidelberg verantwortlich. Heidelberg kann durch die Partnerschaft dieses zukunftsweisende Geschäftsmo- dell schneller und effizienter skalieren.

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Zwischenmitteilung 3. Quartal 2021/2022

Im Wachstumsmarkt Elektromobilität gehört Heidelberg mit seinen Angeboten an Wallboxen für das Laden im pri- vaten und halböffentlichen Bereich mittlerweile zu den Marktführern in Deutschland. Grundstein dieses Wachs- tums ist die rasche Erweiterung der Produktionskapazitä- ten, gepaart mit dem Ausbau des Produktportfolios und internationaler Expansion. Die Umsatzerlöse des Bereichs E-Mobility konnten so in den ersten neun Monaten 2021 / 2022 gegenüber dem Vorjahreszeitraum signifikant gesteigert werden. Im Herbst 2021 wurde am Standort Wiesloch-Walldorf eine vierte Produktionslinie in Betrieb genommen. Um den Bereich noch schneller und flexibler weiterentwickeln zu können, wurde im Juni 2021 die Über- führung in eine eigenständige Gesellschaft initiiert, die HEI Charge - Heidelberger Druckmaschinen e-Mobility & Charging GmbH. Zur Weiterentwicklung des Geschäftsmo- dells hat Heidelberg Ende November mit SAP SE eine stra- tegische Partnerschaft vereinbart. Die Softwarelösung SAP E-Mobility bietet Anwendern und Betreibern von Lade- punkten standardisierte und skalierbare cloudbasierte Ser- vices, die eine Ende-zu-Ende-Integration in Abrechnungs- prozesse gewährleistet. Diese industrieübergreifenden Ser- vices, gepaart mit den bewährten Ladelösungen von Heidelberg, versetzen Betreiber in die Lage, ihre Ladenetz- werke intelligent zu betreiben und somit ein zeitgemäßes Flottenmanagement aufzubauen, zum Beispiel mit inte­ griertem Abrechnungsservice, Flotten- / Energie- oder auch detailliertem Lastmanagement. Diese notwendigen Voraus- setzungen ermöglichen es Unternehmen, ihre Fahrzeug- flotte von konventionellen auf elektrische Antriebe umzu- stellen. Anfang Dezember hat Heidelberg ferner Teile der Ladesäulentechnologie des Energieunternehmens EnBW übernommen und so sein Angebot um Ladestationen für den öffentlichen Raum erweitert. Diese Transaktion sowie die Kooperation mit SAP markieren eine strategische Wei- terentwicklung des Geschäftsmodells im Bereich E-Mobi- lity.

Der Mitte Juni 2021 bekannt gegebene Verkauf der Kun- denzentrale in Brentford, Großbritannien, an den Immobi- lienentwickler Fairview New Homes Ltd. wurde wie geplant im letzten Kalenderquartal 2021 vollzogen. Aus der Trans- aktion mit einem vereinbarten Kaufpreis im mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich resultierte ein Ertrag in Höhe von rund 26 Mio €. Der Großteil des Kaufpreises wird vereinbarungsgemäß erst im Geschäftsjahr 2022 / 2023 geleistet.

Nach dem Vollzug des Verkaufs einer Fläche von rund 130.000 Quadratmetern am Standort Wiesloch-Walldorf Ende des ersten Quartals des Geschäftsjahres 2021 / 2022 wurden im Rahmen der Standort- und Strukturoptimierun- gen Ende des Kalenderjahres 2021 weitere rund 80.000 Quadratmeter an denselben Investor veräußert. Der Kauf- preis der zweiten Tranche lag in Höhe eines mittleren zwei- stelligen Millionen-Euro-Betrags, die Transaktion soll im Geschäftsjahr 2022 / 23 vollzogen werden. Künftig verrin- gern sich durch die Verdichtung des Standortes die Betriebskosten für Heidelberg nachhaltig. Der Käufer, die VGP-Gruppe mit Sitz in Antwerpen, Belgien, plant, hier in enger Zusammenarbeit mit Heidelberg ein innovatives und städtebaulich anspruchsvolles Produktions-, Büro- und Technologiequartier in der Metropolregion Rhein-Neckar zu etablieren. Dieses Quartier wird sodann Teil des von Heidelberg initiierten und betriebenen Industrieparks am Standort Wiesloch-Walldorf sein.

Veränderungen im Vorstand

Am 28. Oktober 2021 hat der Aufsichtsrat der Heidelberger Druckmaschinen AG mit Wirkung zum 1. April 2022 Dr. Ludwin Monz als Nachfolger von Rainer Hundsdörfer, der aus Altersgründen ausscheidet, als Vorstandsvorsitzen- den bestellt. Zudem wurde der Vorstandsvertrag mit Finanzvorstand Marcus A. Wassenberg im Dezember tur- nusgemäß bis zum Jahr 2027 verlängert. Mit diesen Ent- scheidungen setzt Heidelberg auf Kontinuität im Hinblick auf die erreichte finanzielle Stabilität sowie auf Weiterent- wicklung der eingeleiteten strategischen Neuausrichtung.

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Heidelberger Druckmaschinen AG published this content on 09 February 2022 and is solely responsible for the information contained therein. Distributed by Public, unedited and unaltered, on 09 February 2022 06:07:08 UTC.