Der Baustoffkonzern HeidelbergCement will in den kommenden fünf Jahren die Rendite steigern und beim Klimaschutz aufs Tempo drücken.

Bis 2025 soll die operative Marge vor Abschreibungen um drei Prozentpunkte auf 22 Prozent vom Umsatz steigen. Die Rendite auf das eingesetzte Kapital werde dann deutlich über acht Prozent liegen im Vergleich zu 6,5 Prozent 2019, kündigte der Dax-Konzern am Mittwoch an. Die zuletzt auf 60 Cent abgesackte Dividende soll ebenfalls wieder höher ausfallen. Um die Finanzziele zu erreichen, will HeidelCement-Chef Dominik von Achten unter anderem schwache Geschäftsteile abstoßen und profitablere Firmen hinzukaufen, wenn auch nicht mit milliardenschweren Übernahmen. "Wir wollen das Portfolio auf die richtige Größe bringen, stärken und ausbauen, um den Wert für die Anteilseigner zu stärken", sagte von Achten.

Zugleich wollen die Kurpfälzer schneller als bisher die CO2-Emissionen ihrer energieintensiven Produktion von Zement, Beton und Zuschlagstoffen reduzieren. "Wir wollen führend auf dem Weg zu CO2-Neutralität sein", betonte von Achten. "Wir benutzen die Farbe Grün, jetzt leben wir das", sagte er mit Blick auf die grüne Hausfarbe des Logos oder der Firmenpublikationen.

Die Rendite zu verbessern sei künftig wichtiger als den Umsatz zu steigern, erklärte der Vorstandschef. Die Manager sollten dafür künftig unternehmerisch handeln und strenger an Zielen gemessen werden. In den vergangenen Jahren habe es hieran etwas gefehlt, sagte von Achten, der in diesem Jahr den langjährigen Chef Bernd Scheifele an der Spitze des Konzerns abgelöst hatte. In Nordamerika habe HeidelCement außerdem zuletzt geschwächelt. Die Region muss deshalb ihre Rendite noch stärker verbessern - um vier bis fünf Prozentpunkte. Welche der rund 3100 Produktionsstätten in mehr als 50 Ländern auf der Verkaufsliste stehen, ließ das Management offen. In Deutschland soll etwa ein Zementwerk in Leimen schließen.

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Das Ziel zur Reduktion von CO2-Emissionen bei der Baustoff-Herstellung um 30 Prozent gegenüber dem Ausstoß von 1990 werde um fünf Jahre auf 2025 vorgezogen, teilte der Dax-Konzern weiter mit. Denn rund zwei Drittel der angestrebten Verringerung des Treibhausgases hat HeidelCement schon jetzt erreicht. Bis 2050 will der Konzern zudem CO2-neutralen Beton anbieten, dazu soll vor allem der Einsatz alternativer Kraftstoffe aus Biomasse oder Abfallverwertung beitragen.

Mit Blick auf das laufende Jahr erklärte der Vorstandschef, der Konzern sei dank Einsparungen und stabiler Preise sehr gut ins dritte Quartal gestartet, obwohl die Absatzmengen gesunken seien. "Unser Ergebnis im Juli und August lag deutlich über den jeweiligen Vorjahresmonaten." Die Corona-Pandemie könne sich mit erneuten Infektionswellen jedoch auf Bauprojekte auswirken. "Vor diesem Hintergrund können die vollen Auswirkungen der Corona-Krise auf die Unternehmensergebnisse 2020 weiterhin nicht zuverlässig abgeschätzt werden", erklärte das Unternehmen aus Heidelberg.