FRANKFURT (Dow Jones)--Bei anhaltend hohen Energiekosten will der Chef von Heidelberg Materials zeitweilige Werksschließungen in Deutschland nicht ausschließen. Sollten die Strompreise nicht wieder dauerhaft sinken, dann könnte es dazu kommen, "dass wir auch in Deutschland das eine oder andere Werk komplett vom Netz nehmen würden", sagte der Vorstandschef des Baustoffkonzerns, Dominik von Achten, vor Journalisten in Heidelberg. Kurzfristig sei eine Deckelung von Strom- und Gaspreisen nötig, um die energieintensiven Branchen zu entlasten. Nur so könne man der aktuellen Spekulation am Markt begegnen.

Derzeit lässt das bis vor kurzem als Heidelbergcement firmierende Unternehmen seine Mühlen gerne an Wochenenden laufen, wenn die Stromkosten geringer sind. In den Zementöfen fährt der Konzern den Einsatz von alternativen Brennstoffen wie Altreifen, Kunststoffabfällen oder Klärschlämmen nach oben, möglichst bis auf 100 Prozent, so von Achten.

Finanzchef Rene Aldach hat sich für das laufende Jahr bisher auf Mehrkosten für Energie in Höhe von 1 Milliarde Euro eingestellt. Ob es dabei bleibe, hänge auch davon ab, ob es gelinge, die Energiepreise zu deckeln, sagte er. 2021 hatte der Konzern Energiekosten von etwa 2,1 Milliarden Euro verzeichnet.

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September 27, 2022 16:19 ET (20:19 GMT)