(Reuters) - Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd erwartet im laufenden Quartal sinkende Frachtraten.

Diese hätten ihren Höhepunkt im abgelaufenen Quartal erreicht, sagte Konzernchef Rolf Habben Jansen auf einer Pressekonferenz am Montag. Die Rentabilität werde daher im vierten Quartal schrumpfen, aber immer noch auf einem "guten Niveau" sein. Wegen der volatilen Frachtraten und der geopolitischen Lage seien Aussagen über die Zukunft aber mit einem großen Maß an Unsicherheit behaftet.

Die angespannte Sicherheitslage im Roten Meer dürfte nach Einschätzung von Habben Jansen noch bis ins Jahr 2025 anhalten. Hintergrund sind Angriffe von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Frachter in der Region. Aus diesem Grund haben Hapag-Lloyd und andere Großreedereien seit Mitte Dezember praktisch keine Schiffe mehr durch das Rote Meer geschickt. Stattdessen werden sie um die Südspitze Afrikas geleitet, was unter anderem zu steigenden Kosten für Treibstoff führt. Das schlägt sich auch in der Bilanz nieder: Der Nettogewinn der weltweit fünftgrößten Reederei hat sich in den ersten neun Monaten fast halbiert.

Mit Blick auf die bevorstehende Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus schloss der Firmenchef veränderte Handelsmuster nicht aus. Mögliche Zölle könnten sich künftig auf den Welthandel auswirken. Sein Unternehmen verfüge aber über genügend Kapazitäten, um Schiffe bei Bedarf umzuleiten.

(Bericht von Andrey Sychev, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)