Berlin (Reuters) - Deutschlands größte Container-Reederei Hapag-Lloyd begrüßt eine Beteiligung der Bundeswehr an einem EU-Marine-Einsatz im Roten Meer.

"Wir sind sehr dankbar für jede Unterstützung, die wir bekommen können", erklärte ein Konzernsprecher am Mittwoch auf Anfrage der Nachrichtenagentur Reuters. Bis auf weiteres halte die Reederei an ihren Entscheidungen fest und meide das Rote Meer und den Suezkanal. Das Unternehmen verlasse sich bei der Frage, ob eine Passage durch das Seegebiet in Nahost sicher sei oder nicht, auf die Einschätzung von Experten. Nach Angriffen von Huthi-Rebellen aus dem Jemen auf Frachter in der Region hat Hapag-Lloyd - wie Rivalen auch - die Schiffe um die Südspitze Afrikas umgeleitet.

Am Dienstag teilte jedoch die französische Reederei CMA CGM mit, dass ihr Container-Schiff "Jules Verne" unter Eskorte eine Fregatte der französischen Marine das Rote Meer passiert habe. Es sei zu keinen Zwischenfällen gekommen. Die EU-Außenminister machten zudem inzwischen den Weg frei für einen gemeinsamen Marine-Einsatz im Roten Meer. Die Bundeswehr soll daran mit der Fregatte "Hessen" beteiligt werden. Allerdings muss der Bundestag noch dafür das Mandat erteilen. Mit Blick auf die Fregatte "Hessen" sagte der Hapag-Lloyd-Sprecher, das Unternehmen begrüße eine Beteiligung der Bundeswehr sehr.

Huthi-Milizen aus dem Jemen greifen seit Monaten immer wieder Schiffe im Roten Meer an, wenn die Transporte nach ihrer Darstellung eine Verbindung zu Israel haben. Sie wollen so die Extremistenorganisation Hamas im Gazastreifen unterstützen, gegen die das israelische Militär seit dem Hamas-Großangriff vom 7. Oktober vorgeht. Die Umleitung von Schiffen über das Kap der Guten Hoffnung führt zu Verzögerungen, höheren Kosten und Gebühren. Die eigentlich übliche Route über das Rote Meer, den Suezkanal und das Mittelmeer ist die kürzeste zwischen Südostasien und Europa.

(Bericht von Elke Ahlswede. Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)