FRANKFURT (Dow Jones)--Die E+S Rückversicherung AG, die für das Deutschlandgeschäft zuständige Tochtergesellschaft der Hannover Rück, rechnet branchenweit in der kommenden Vertragserneuerungsrunde mit Preiserhöhungen. Grund seien die anhaltend hohe Schadenbelastung und der sprunghafte Anstieg der Inflation. Diese drückten auf die Profitabilität der gesamten Branche aus Erst- und Rückversicherern und erforderten "deutliche Preis- und Konditionsanpassungen in der Sachsparte" - "auch über reine Naturkatastrophendeckungen hinaus", sagt E+S Rück-CEO Michael Pickel laut Mitteilung. Während die Bilder der verheerenden Flutkatastrophe des vergangenen Jahres immer noch sehr präsent seien, zeigten Winterstürme, Dürren und Waldbrände im laufenden Jahr, dass Naturkatastrophen in Europa zunehmen.

Die hohen Inflationsraten wiederum verteuerten die Schadenbelastungen zusätzlich, während nach den schweren Überflutungen des Vorjahres die gestiegene Nachfrage nach Elementarschadendeckungen die Exponierung auf Seiten der Erstversicherer gesteigert hab. Gleichzeitig seien die Kapazitäten im Rückversicherungsmarkt insgesamt rückläufig. In Summe sollten Pickel zufolge die Preise für Naturkatastrophendeckungen daher deutlich steigen.

Zudem hätten bei Cyber-Deckungen angesichts fortschreitender Digitalisierung und zunehmender Schäden aus Cyber-Attacken Erstversicherer ihre Limite reduziert, was die verfügbare Kapazität einschränke. "All dies macht weitere Preiserhöhungen sowohl in der Erst- als auch in der Rückversicherung unverzichtbar", so Pickel.

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October 24, 2022 02:21 ET (06:21 GMT)