--Preise steigen um durchschnittlich 8,0 Prozent

--Prämienvolumen sinkt

--Hannover Rück verzichtet v.a. auf Geschäft in Asien

(NEU: Weitere Details zu Regionen, Zitat CEO, Analystenstimme)

Von Matthias Goldschmidt

FRANKFURT (Dow Jones)--Getrieben von einem hohen Aufkommen an Schäden und einer Verknappung des Angebots hat die Hannover Rück in der Erneuerungsrunde zum 1. Januar 2023 höhere Preise durchsetzen können. In der traditionellen Schaden-Rückversicherung stiegen die Preise inflations- und risikoadjustiert um 8,0 Prozent, wie der DAX-Konzern mitteilte. Bei Naturkatastrophendeckungen sowie in der Luftfahrt- und Transportversicherung legten die Preise besonders deutlich zu.

Das erneuerte Prämienvolumen nahm leicht ab, weil die Hannover Rück auf Geschäft verzichtete. Es hatte ein Volumen von 9,87 Milliarden Euro oder 63 Prozent des Geschäfts zur Erneuerung angestanden. Das letztlich erneuerte Volumen betrug knapp 9,8 Milliarden Euro.

"Wir mussten einige bewusste Entscheidungen zur Steuerung unseres Portefeuilles treffen, um auf die Herausforderungen des Marktes zu reagieren", sagte Vorstandschef Jean-Jacques Henchoz. "Damit haben wir eine nachhaltige Verbesserung der Qualität unseres Portefeuilles erreicht, von der wir noch lange profitieren werden." Analyst Derald Goh von der Royal Bank of Canada sieht die Erneuerungsrunde positiv. Der Konzern könne damit die Schwankungsanfälligkeit seiner Ergebnisse weiter reduzieren, schrieb er.

Das schwierige Marktumfeld - geprägt von Ukraine-Krieg, Inflation und hohen Schäden aus Naturkatastrophen - habe die Ergebnisse der Rückversicherer belastet, so der Konzern. Die dadurch gestiegene Nachfrage der Erstversicherer nach Rückversicherungsschutz sei auf ein insgesamt knapperes Angebot getroffen.

Ausgebaut hat die Hannover Rück die nicht-proportionale Rückversicherung, die anders als die proportionale Rückversicherung nicht direkt an die Marktentwicklung an die Erstversicherer gekoppelt ist, um mehr als ein Fünftel auf 3,16 Milliarden Euro. Der risikobereinigte Preisanstieg lag hier bei 20,7 Prozent. Das Prämienvolumen der proportionalen Rückversicherung sank nach einem starken Wachstum in den Vorjahren um 8,7 Prozent auf 6,64 Milliarden Euro. Die Preise stiegen um 3,4 Prozent.

Nach hohen Schadensbelastungen stieg das Prämienvolumen der Hannover Rück in der Region Europa, Naher Osten und Afrika um 2,5 Prozent. In der Region Amerika legte es um 6,7 Prozent zu. Dort werden große Teile des Geschäfts aber erst in den Erneuerungen Mitte des Jahres neu verhandelt.

In der Region Asien-Pazifik verringerte der Konzern sein Prämienvolumen um 21,6 Prozent. Dort hat die Hannover Rück ihre Beteiligung an proportionalen Rückversicherungsverträgen gekündigt oder verringert. In der Region stehen wichtige Erneuerungen zum 1. April und zum 1. Juli an.

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February 08, 2023 04:09 ET (09:09 GMT)