London (Reuters) - Die großen Rückversicherungskonzerne schließen bei den Vertragserneuerungen im Januar Russland, die Ukraine und Weißrussland aus ihren Policen aus und reduzieren ihre Deckung für Schäden durch Wirbelstürme in den USA.

Das geht aus einem Bericht des Rückversicherungsmaklers Gallagher Re vom Dienstag hervor. Zwar haben sich manche Branchenvertreter bereits von der Versicherung in den drei Ländern zurückgezogen, weil sie Sanktionen oder hohe Verluste befürchten. Für viele Rückversicherer ist die wichtige Erneuerungsrunde zum Jahresanfang jedoch die erste Gelegenheit, Policen mit zwölf Monaten Laufzeit wegen des Kriegs in der Ukraine, der im vergangenen Februar begann, anzupassen. Ab 1. Januar sei es "sehr schwierig, Versicherungsschutz für die Region zu finden", sagte James Vickers, Präsident von Gallagher Re International, zur Nachrichtenagentur Reuters.

Große Rückversicherer wie Münchener Rück und Swiss Re hatten sich jüngst aus der Absicherung von Kriegsrisiken für Schiffe in Russland, der Ukraine und Belarus zurückgezogen und mehrere große Schiffshaftpflichtversicherer hatten diese Risiken deshalb zum Jahreswechsel aus ihren Policen ausgeschlossen.

Wegen der zunehmenden Schäden durch Naturkatastrophen, die zum Teil durch den Klimawandel verursacht werden, sind Rückversicherer zudem immer weniger bereit, US-Immobilien zu versichern, die durch Hurrikans bedroht sind. 2022 hatten Hurrikan "Ian" und andere Naturereignisse Versicherungsschäden von geschätzt 115 Milliarden Dollar verursacht und damit das vergangenen Jahr zu einem der teuersten Katastrophenjahre für die Versicherungsbranche gemacht.

(Bericht von Carolyn Cohn, geschrieben von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)